Umsetzungsprozesse und (Rest-)Emissionspotenzial in bayerischen Hausmülldeponien

Hausmülldeponien sind eine permanente potentielle Emissionsquelle für umweltrelevante über den Sickerwasser- und Gaspfad. Ursache ist der mikrobielle Umsatz des organischen Materials im Deponiekörper in der Regel unter anaeroben Bedingungen. Dieser ist wiederum von der Zusammensetzung und mikrobiellen Verwertbarkeit des deponierten Materials und von den abiotischen Rahmenbedingungen abhängig.

Die TA Siedlungsabfall regelt seit 1993 Anforderungen an die Abfallvorbehandlung, um die Nachsorge im Bezug auf Emissionen zu minimieren oder ganz vermeiden (TASi 1993). Vor 1993 wurden allerdings überwiegend unbehandelte Abfälle mit einem hohen Anteil an organischen Materialen deponiert (waste organic matter - WOM). Dies bedingt zwangsläufig ein hohes Emissionspotenzial von Umwandlungsprodukten über den Sickerwasser- und Gaspfad, die durch eine Vielzahl von bio und physikochemischen Reaktionen verursacht werden. Die Emissionen wiederum verursachen kostenintensive Nachsorgemaßnahmen, um Belastungen der Umwelt zu vermeiden (Calvo et al. 2005). Allein in Bayern müssen etwa 5000 Deponien entsprechend überwacht und betreut werden.
 
Abstract: 4 landfill sites in Bavaria were studied with respect to potential emissions and the extent of waste organic matter (WOM) degradation. The WOM was characterised by a low extent of metabolism independent of WOM heterogeneity and time of rotting. Suboptimal contents of water in the landfill bodies with respect to biomethanation can be increased by leachate re-infiltration.
 
Keywords: landfill sites, waste organic matter, waste degradation, leachate re-infiltration;

Schlagworte: Mülldeponien, organische Müllbestandteile, Umsetzungsprozesse, Sickerwasserrückführung;



Copyright: © Bayerisches Landesamt für Umwelt
Quelle: 5. Bodenschutztage Marktredwitz 2008 (Oktober 2008)
Seiten: 6
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr. Rupert Bäumler
Prof. Dr. Ingrid Kögel-Knabner
 
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