Die Nutzung von Energie aus Abfall kann mit Rost- und Wirbelschicht-feuerungen oder durch die Mitverbrennung in Kohlekraftwerken sowie Industrieprozessen realisiert werden. Die heute eingesetzten Technologien sind das Resultat von vielfältigen Innovationen, unter anderem bei Feuerungstechnik, Vorbehandlung, Abgasreinigung und
Qualität der Nebenprodukte.
In diesem Beitrag werden die politischen Kennzahlen der Europäischen EU-Abfallrahmenrichtlinie (R1), der Schweizer Stromvergütungsverordnung (StromVV) und die niederländischen SDE-Zahlen mit den thermodynamischen Kennzahlen des elektrischen Wirkungsgrades, der Exergieeffizienz und des Gesamtwirkungsgrades verglichen. Die Kennzahlen unterscheiden sich dabei vorrangig durch Bewertungsfaktoren für die ausgekoppelte Wärme und den produzierten Strom. Anhand von Beispielen, die sich auf die Energiekonzepte der Anlagen in Göteborg und Amsterdam beziehen, wird der Einfluss der Wärmeauskopplungen auf die einzelnen Kennzahlen dargestellt. Die MARTIN GmbH für Umwelt und Energietechnik mit Firmensitz in München ist ein führender Anbieter von Technologien zur Gewinnung von Energie aus Abfall. Die erste von MARTIN für Abfälle realisierte Rostfeuerungsanlage wurde 1959 in Sao Paulo/Brasilien noch ohne Stromerzeugung oder Wärmenutzung realisiert. Vielfache Innovationen haben dazu geführt, dass heute in allen aktuellen Projekten die Erzeugung von Strom oder Wärme vorzufinden ist. In Europa kommen hierfür in den meisten Fällen Kessel mit Dampfparametern von 380 bis 400 °C bei 40 bar zum Einsatz. Diese Anlagen haben Nettowirkungsgrade von 15 bis 21 %, wenn man nur die Stromerzeugung berücksichtigt (im Folgenden jeweils als ηel,netto bezeichnet). Eine Erhöhung auf 25 % konnte mit den 1998 und 2004 in Betrieb genommenen Einheiten in Brescia erreicht werden. Als Beispiel für die heute maximal möglichen Wirkungsgradsteigerungen wird das Energiekonzept neuer Anlagen in Amsterdam und Göteborg beschrieben. Amsterdam zeichnet sich dadurch aus, dass schon bei reiner Stromerzeugung ein Wirkungsgrad ηel,netto von über 30 % erreicht wird. Im Weiteren wird das Beispiel der Anlage in Göteborg beschrieben, die einen sehr guten Wärmenutzungsgrad hat.
| Copyright: | © Veranstaltergemeinschaft Bilitewski-Faulstich-Urban |
| Quelle: | 14. Fachtagung thermische Abfallbehandlung (März 2009) |
| Seiten: | 18 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Dr. Oliver Gohlke M.Sc. Dipl.-Ing. Martin J. Murer |
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