Eines der Ziele zukunftsfähiger Politik ist eine effiziente Ressourcennutzung bei - in der Regel - kontinuierlichem Wirtschaftswachstum. Die thematische Strategie für eine nachhaltige Ressourcennutzung fordert daher nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster, um Wirtschaftswachstum und Umweltbeeinträchtigungen zu entkoppeln (Rat der Europäischen Union 2006). Die Verbindung zur Abfallwirtschaft wird im Themenfeld 'Erhaltung und Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen' geknüpft: Als eines der Ziele wird die Abfallvermeidung und effizientere Nutzung der natürlichen Ressourcen durch Anwendung des Lebenszykluskonzepts und Förderung von Wiederverwendung und Recycling formuliert.
Die Möglichkeiten der Abfallwirtschaft, die Produktpolitik in Richtung einer nachhaltigen Ressourcennutzung zu lenken, werden überschätzt. Die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs durch Produktplanung sowie bei der Herstellung kann nicht über abfallrechtliche Regulierungen erreicht werden, da die Abfallwirtschaft notwendigerweise am Ende der Produktionskette steht. Die langfristige Aufgabe der Abfallwirtschaft ist die Bereitstellung knapper Rohstoffe durch eine weit reichende Rückgewinnung der im Abfall enthaltenen Wertstoffe in hoher Qualität. Flankierend müssen die Anforderungen der Produktpolitik hinsichtlich Schadstoffgehalt, verwertungsgerechter Konstruktion und reduziertem Materialeinsatz weiterentwickelt und ausgebaut werden.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2008 (November 2008) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Mechthild Baron Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich Dipl.-Ing. Christian Pacher |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.