Validierung des HELP-Modells für die Simulation von Evapotranspirationsschichten

Altablagerungen stellen aufgrund möglicher Emissionen von Treibhausgasen und der möglichen Kontamination von Böden und Grundwasser durch belastetes Sickerwasser eine Gefahr für die Umwelt dar. Sickerwassermanagement mittels geeigneter Oberflächenabdeckungen ist deshalb eine wichtige Voraussetzung, um sowohl deren kurz- als auch deren langfristiges Gefährdungspotenzial zu minimieren (Fatta et al. 1998). Evapotranspirationsschichten stellen hier eine kostengünstige und naturnahe Alternative zu technischen Abdichtungen dar.

Evapotranspirationsschichten (ET-Schichten) - die Nutzung von Böden mit hoher Speicherfähigkeit in Kombination mit stark transpirierenden Pflanzen - werden als kostengünstige und naturnahe Alternative zu technischen Abdichtungen in der Altlastensicherung und -sanierung diskutiert ('Phytostabilisierung'). In Lysimeterexperimenten konnte die Leistungsfähigkeit von ET-Schichten unterschiedlicher Mächtigkeit experimentell erprobt werden. Das 'Hydrologic Evaluation of Landfill Performance (HELP) Model' wurde anhand der gemessenen Daten evaluiert. Die Ergebnisse zeigen, dass das HELP-Modell bei der Gestaltung und Risikoabschätzung von ET-Schichten unter bestimmten Bedingungen ein hilfreiches Werkzeug sein kann. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass bei Vorhandensein von präferenziellem Fluss - wie im dargestellten Versuch - die anfallende Sickerwassermenge unterschätzt wird. Für eine Anwendung des HELP-Modells in der Praxis sind eine Kalibration an Hand der jeweiligen Standortsverhältnisse und eine Validierung der simulierten Ergebnisse unumgänglich.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2008 (November 2008)
Seiten: 4
Preis: € 2,00
Autor: Reinhard Neugschwandtner
Bernhard Wimmer
Doz. Mag. Dr. Thomas G. Reichenauer
Prof. Dr. Martin H. Gerzabek
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.