CO2-Vermeidung durch Energieeffizienzsteigerung in MVA - ein Praxisbeispiel

In 66 deutschen thermischen Abfallbehandlungsanlagen wurden im Jahr 2007 17,83 Mio. Mg an Abfällen mit einem durchschnittlichen Heizwert von ca. 10.000 kJ/kg verbrannt. Dabei wurden Wärmemengen von 13,75 Mio. MWh und Strommengen von 5,16 Mio. MWh abgegeben (ITAD 2008). Mit einem durchschnittlichen Emissionsfaktor von 0,321 kg CO2, äq/kg Abfall (Schirmer et al. 2005) errechnen sich damit CO2-Emissionen von ca. 5,72 Mio. t CO2,äq/a.

Durch Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung an Müllverbrennungsanlagen lassen sich große Mengen an fossilen CO2-Emissionen einsparen. Durch die Energiebereitstellung, die sonst konventionelle Kraftwerke erbringen, lassen sich dadurch wiederum große Mengen an fossilen Energieträgern substituieren. Diese Einsparungen an CO2-Emissionen und fossilen Energieträgern wird am Beispiel einer deutschen Müllverbrennungs-anlage mit einem elektrischen Wirkungsgrad durchgeführt. Nach den Effizienzsteigerungsmassnahmen kann der elektrische Wirkungsgrad bei reiner Verstromung auf 28,5 % erhöht werden, wodurch sich zusätzlich 44.000 MgCO2, äq/a und beispielsweise 70.528 Mg/a Braun-kohle einsparen lassen. Bei Nutzung der Restenergie des Dampfes zur Fernwärmerzeugung ließe sich der Gesamtwirkungsgrad der Anlage sogar auf über 82 % erhöhen. Damit ließen sich zusätzlich sogar 139.152 MgCO2,äq/a sowie beispielsweise. 175.614 Mg/a an Braunkohle zusätzlich einsparen.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2008 (November 2008)
Seiten: 4
Preis: € 2,00
Autor: Dr.-Ing. Christoph Wünsch
Dipl.-Ing. Gaston Hoffmann
Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Bernd Bilitewski
 
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