Der Bedarf an mineralischen Baurohstoffen ist in Europa in den letzten Jahrzehnten insbesondere seit der EU-Osterweiterung kontinuierlich gestiegen. Gegenwärtig werden mehr als 3 Mio. t/a produziert. Tab. 1 zeigt den jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch an Baurohstoffen in verschiedenen Staaten. Die Gewinnung dieser Rohstoffe erfolgt zumeist in Ballungszentren und hat zur Folge, dass das Spannungsfeld zwischen Baurohstoffgewinnung und Belangen des Naturund Umweltschutzes gleichfalls größer geworden ist. Gleichzeitig ist die Abnahme der Lagerstättenverfügbarkeit in Europa mittlerweile ein nicht zu vernachlässigendes Problem geworden.
Der Baurohstoffbedarf in Europa ist kontinuierlich gestiegen, gleichzeitig wurde die Lagerstättenverfügbarkeit aufgrund restriktiver Umweltnormen reduziert. Andrerseits ist ein bemerkenswerter Anstieg an Baurestmassen erkennbar. Um einerseits die Versorgung mit Baurohstoffen gewährleisten und andererseits die Probleme der Raumnutzung lösen zu können, sind innovative Konzepte seitens Kommune und Unternehmer mehr denn je gefragt. Ein Beispiel dafür ist die Kooperation zwischen der Kommune Schaan und dem Betrieb Kies-Schotter- Recycling Meier in Liechtenstein: Auf kommuneneigenem Gebiet werden Primärrohstoffe abgebaut sowie Sekundärrohstoffe aus Baurestmassen zu verkaufsfähigen Produkten veredelt. Im Zuge einer Diplomarbeit am Institut für nachhaltige Abfallwirtschaft, Entsorgungstechnik und Recycling wurde in Zusammenarbeit mit dem Betrieb ein Recyclingkonzept in Bezug auf die Verwertung von sekundären Baurohstoffen entworfen. Ein vermehrter Einsatz von Sekundärrohstoffen ist generell zu fördern und sollte Gegenstand jedes Rohstoffversorgungskonzept sein.
| Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
| Quelle: | Depotech 2008 (November 2008) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 2,00 |
| Autor: | Günter Tiess Dipl.-Ing. Andreas Schmid Wido Meier |
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Hygienisierung und Trocknung von Gärresten - Erfahrungen mit dem Herhof-Belüftungssystem
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Herstellung von Qualitätskomposten aus Bioabfallgärresten stellt herkömmliche Kompostierungssysteme vor große Herausforderungen. Je nach Vergärungssystem müssen Hygienisierungsnachweise nach Bioabfallverordnung oder deutliche Veränderungen im Trockensubstanzgehalt zusätzlich zum organischen Abbau erzielt und nachgewiesen werden. Erfahrungen im Bereich Bioabfallkompostierung oder biologischer Trocknung von Restabfall fließen in die Umsetzung der Gärrestbehandlungssysteme mit ein. Anhand der kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlagen in Cröbern und Bernburg werden die Ergebnisse und die Grenzen des Herhof-Belüftungssystems speziell im Hinblick auf Hygienisierung nach Bioabfallverordnung und Trocknung für die Kompostaufbereitung dargestellt.
Der Weg vom Gärrest zum Qualitätskompost - Erfahrungen in umgesetzten Anlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
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TGV - Thöni Gärrestverwertung: Kompostierungstechnologie zur Behandlung von Gärresten
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