Die photovoltaische (PV) Energieerzeugung ist eine umwelt- und ressourcenschonende Möglichkeit der Stromerzeugung. Zur Realisierung von Anlagen mit sehr großer Leistung kommen als Standort Freiflächen außerhalb von Gebäuden in Betracht, z.B. Deponien. Deponien werden nach ihrer Betriebsphase für eine Zeit von 10-20 Jahren mit einer temporären Abdeckung versehen, um das Abklingen der Setzungen abzuwarten, bevor die endgültige Abdichtung erfolgt.
Photovoltaikanlagen (PV) sind eine attraktive Nachnutzung für die großen Oberflächen stillgelegter Deponien. Es findet ein Flächenrecycling in Verbindung mit klimaschonender Energieerzeugung statt. Konventionelle PV-Anlagen werden mit Hilfe von teuren und ressourcenverbrauchenden Stahlgestellen auf einer mit erheblichen Mengen Bodenmaterial und weitere Baustoffe hergestellten Deponieabdeckung errichtet. Wasteconsult international hat ein Deponieoberflächenabdichtungssystem entwickelt (DepoSolar®), dessen Kernbestandteil ein Verbundelement aus Kunststoffdichtungsbahn und verformbaren Dünnschichtsolarzellen ist. Damit entsteht gleichzeitig eine emissionsmindernde, konvektionsdichte Deponieoberflächenabdichtung und eine PV-Anlage. In einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Forschungsprojekt wird nun untersucht, inwieweit das System den technischen und betrieblichen Anforderungen an eine Deponieabdichtung temporär oder dauerhaft gerecht wird. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wird im August 2008 auf der Deponie Leppe die erste Anlage mit dieser Technik errichtet. Unterschiedliche Kombinationen von Solarzellen und Dichtungsbahnen werden hinsichtlich ihrer Beständigkeit, Praxistauglichkeit und elektrischen Leistungsfähigkeit verglichen werden.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2008 (November 2008) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Matthias Kühle-Weidemeier |
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