Bei einer Untersuchung PAK kontaminierter Böden wurde festgestellt, dass die Toxizität (Leuchthemmung von Vibrio fischeri) dieser Böden nicht mit der analytisch bestimmten Konzentration der 16 U.S. EPA PAK korreliert (Loibner et al. 2004). Daraus kann geschlossen werden, dass für die Toxizität neben den 16 U.S. EPA PAK noch andere Substanzen maßgeblich sind.
Eine Substanzklasse, die häufig mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) gemeinsam auftritt und bisher wenig Beachtung fand, ist die Gruppe der heterozyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (Hetero-PAK). Dabei handelt es sich um aromatische Ringsysteme mit einem Heteroatom (N-, S-, O- substituierte PAK). Die Wasserlöslichkeit der Hetero-PAK ist größer als die von PAK, dies führt in der Regel. zu einer höheren Bioverfügbarkeit. Folgende Hetero-PAK wurden bezüglich ihrer Toxizität untersucht und mit dem strukturell analogen PAK Fluoren verglichen: Carbazol, Dibenzothiophen, Dibenzofuran. Als Biotests wurde ein Ostracod Test (Heterocypris incongruens; Ostracod Toxkit F) sowie ein Leuchtbakterientest (Vibrio fischeri; Lumistox Test) angewendet. Der Ostracod Test zeigte sich am sensitivsten für Carbazol, der Leuchtbakterientest für Dibenzofuran. In einem extra für diese Arbeit modifizierten Ostracod-Test wurde die Toxizität von Carbazol (LC50) in einem rein wässrigen System bestimmt, da es bei Anwesenheit von Sediment zu einem Anstieg des LC50-Wertes kommt. Dieser Effekt wird auf die Anwesenheit organischer Substanzen (z.B. Huminsäuren) in fester bzw. gelöster Form zurückgeführt. Das Vorhandensein von gelöster Huminsäure führte zu einer Senkung der Toxizität von Carbazol in einem rein wässrigen
System.
| Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
| Quelle: | Depotech 2008 (November 2008) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 2,00 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Dr.mont MScTox Klaus Werner Wruss Dragana Todorovic Prof.Dr. Andreas Paul Loibner |
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