Fokus auf Energieeffizienz

Die Umrüstung von thermischen Abfallbehandlungsanlagen auf effizientere Abgasreinigungstechnologien kann ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll sein

Durch die langjährigen Betriebserfahrungen seit dem Inkrafttreten der Siebzehnten Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (17. BImSchV) wird zunehmend deutlich, dass die aufwändigen und mehrstufigen Rauchgasreinigungsverfahren, wie sie Anfang der neunziger Jahre an thermischen Abfallbehandlungsanlagen eingebaut wurden, weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll sind, insbesondere im Hinblick auf den energetischen Wirkungsgrad. Aus einer Vielzahl von Genehmigungsverfahren ist jedoch andererseits auch bekannt, dass man in Bezug auf die Akzeptanz von thermischen Abfallbehandlungsanlagen in der Bevölkerung von einem sachlichen Umgang mit einer umweltpolitisch gebotenen Technik noch weit entfernt ist. Die in aller Regel irrelevanten Luftschadstoffzusatzbelastungen werden bei geplanten Neuanlagen wider jeden technischen und ökologischen Sachverstand grundsätzlich diffamiert. Die Erfahrungen an bestehenden Anlagen zeigen aber auch, dass gegebenenfalls erforderliche Änderungsgenehmigungsverfahren relativ schlank realisiert werden konnten, insbesondere wenn die zu ändernde Anlage über viele Jahre ohne Konflikte mit dem Umfeld betrieben wurde. Ausgehend von diesen Erfahrungen wird in dem vorliegenden Beitrag skizziert, wie die Umrüstung des Abgasreinigungsverfahrens (zum Beispiel von einem nassen auf ein trockenes Verfahren) genehmigungsrechtlich umgesetzt werden könnte. Von entscheidender Bedeutung ist hierbei derauf Antrag mögliche Öffentlichkeitsverzicht, da die beantragte Änderung in einem öffentlichen Genehmigungsverfahren leicht als Verschlechterung oder gar als Rückschritt missverstanden werden könnte.



Copyright: © Rhombos Verlag
Quelle: Recycling (Februar 2009)
Seiten: 3
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Norbert Suritsch
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'