Sechswertige Chromverbindungen (Chromate) haben als Schadstoff eine große Bedeutung. Das Schwermetall Chrom wird in vielen industriellen Prozessen genutzt und gelangt dadurch auch in die Umwelt. Es besteht weltweit eine große Anzahl an Altlasten, die als Hauptkontaminanten chromathaltige Verbindungen aufweisen. Die Oxidationsstufen des Chroms reichen von Null bis +6, wobei fast ausschließlich die beiden stabilsten Formen, das dreiwertige und das sechswertige Chrom in der Natur nachgewiesen werden können.
Am Institut für nachhaltige Abfallwirtschaft und Entsorgungstechnik (IAE) wird zur Zeit ein Forschungsprojekt abgewickelt, welches von öffentlicher Hand (Kommunalkredit Public Consulting und Land Kärnten) gefördert wird und sich mit der chemischen in-situ Reduktion von Chromatschäden in der ungesättigten Bodenzone beschäftigt. Diese Dekontaminationsvariante eignet sich gut für durchlässige Böden, in denen mit Hilfe von Reduktionsmitteln chemisch reduzierende Bedingungen geschaffen werden können. Zu diesem Zweck wurde am IAE eine Bodensäulenanlage angeschafft, die es ermöglicht, unter ungesättigten Bedingungen die Chromatreduktion bei künstlichem Einbringen von Reduktionsmittel zu beobachten. Diese Sanierungsvariante, die ein Auskoffern des mit Chromat verseuchten Bodens obsolet macht, stellt eine interessante Alternative bei beengten Platzverhältnissen (bebaute oder betrieblich genutzte Standorte) dar.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2008 (November 2008) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Peter Müller |
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