Neben der Reduktion der Müllmenge hat die Verbrennung von Haus- und Gewerbemüll die Nutzung der thermischen Energie als Prozess- und Hauswärme, aber vor allem auch zur Stromerzeugung zum Ziel. Zu diesem Zweck wird in einer Müllverbrennungsanlage (MVA) dem Abgas über ein System von Wärmetauschern (u.a. Verdampfer, Überhitzer; siehe Abb. 1) Energie entzogen, die zur Erzeugung von überhitztem Wasserdampf genutzt wird. Diese Wärmetauscher unterliegen einer starken Korrosion durch die extrem korrosiven Abgase, die bei der Müllverbrennung entstehen. Die durch Korrosion verursachten Schäden führen zu hohen Kosten durch Reparaturarbeiten und den damit verbundenen Stillständen.
Korrosion ist in Müllverbrennungsanlagen ein schwerwiegendes Problem. Sie stellt nach wie vor den Hauptgrund für den limitierten energetischen Wirkungsgrad wie auch einen erheblichen Kostenfaktor dar. Eine Reduktion der Korrosion vermindert die Aufwendungen für Instandhaltung und Wartung und steigert zusätzlich durch höhere Verfügbarkeit die Energieeffizienz einer Anlage. Bisher ist eine Beurteilung der Korrosion nur im Rahmen von Anlagenstillständen möglich. Die dabei gewonnene Information über die Korrosion spiegelt aber nur das Ergebnis eines längeren Zeitraums wider. Eine an der Universität Augsburg entwickelte Sonde ermöglicht es, die Korrosionsprozesse zeitlich aufgelöst zu erfassen und z.B. Schutzmaßnahmen zeitnah in ihrer Auswirkung auf die Korrosion zu beurteilen. Diese Sonde wurde mittlerweile an einer Reihe von Anlagen mit sehr unterschiedlichem Korrosionsverhalten eingesetzt. Hieraus konnte u.a. der Einfluss der Rauchgas- und der Rohrwandtemperatur auf die Korrosionsgeschwindigkeit quantitativ bestimmt werden.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2008 (November 2008) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Dr. Barbara Waldmann Prof. Dr. Ferdinand Haider Prof. Dr. Siegfried Horn Dr.-Ing. Ragnar Warnecke |
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