Thermische Abfallverwertung wurde bereits 1984 in der Förderungsstrategie des Umweltfonds sowie in den Leitlinien zur Abfallwirtschaft (BMUJF 1988) als notwendig und zukunftsweisend definiert. Trotzdem konnte bis zur Jahrtausendwende nur eine einzige neue Anlage mit wirtschaftlich bedeutender Anlagenkapazität, nämlich die Reststoffverwertung Lenzing (RVL), realisiert werden.
Im österreichischen Masterplan Umwelttechnologie (MUT) 2007 wurde die Planung und Realisierung von großen thermischen Abfallverwertungsanlagen mit Kraft-Wärme- Kopplung (KWK) samt ganzjähriger Wärmeverwertung an industriellen Standorten als Maßnahme vorgegeben. Damit kann einerseits der Bedarf für die thermische Abfallverwertung abgedeckt und andererseits eine nachhaltige Einsparung von (importierten) fossilen Energieträgern und somit von beachtlichen Treibhausgasemissionen erreicht werden. Es werden zwei aktuelle neue Projekte für thermische Reststoffverwertung mit ehest möglicher Inbetriebnahme 2011 vorgestellt: das Reststoff-Heizkraftwerk (RHKW) Linz und die neue Energiezentrale Mayr-Melnhof Karton (MMK) in Frohnleiten. Durch diese zusätzlichen Anlagenkapazitäten kann die Entsorgungsautarkie für Siedlungsabfälle in Österreich ab 2009 - unter Berücksichtigung einer geordneten Zwischenlagerung über maximal drei Jahre zum Zwecke der Verwertung - sicher gestellt werden. Die wirtschaftliche Realisierbarkeit von zukunftsweisenden Projekten ist aber von den künftigen gesetzlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2008 (November 2008) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Franz Neubacher Dipl.-Ing. Georg Danzinger |
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