Die Herstellung und Verwertung von Ersatzbrennstoffen (EBS) ist seit Jahren ein viel diskutiertes Thema in der Abfallwirtschaft. In den 70ern unter dem Begriff BRAM (Brennstoff aus Müll) aus energiewirtschaftlichen Gründen (Ölkrise) erstmalig verwendet, gewinnen EBS in Deutschland durch die Veränderung gesetzlicher Rahmenbedingungen und steigende Preise für Primärenergieträger gegenwärtig erneut an Bedeutung.
Die Standardisierung von Analyseverfahren und Qualitätskriterien für Ersatzbrennstoffe (EBS) zur Verbesserung der Marktfähigkeit und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen von EBS einerseits und zur Sicherung von Umweltstandards andererseits ist Gegenstand gegenwärtiger Entwicklungen sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene. Hinsichtlich der EBS-Analytik stehen aus praxisbezogener Perspektive heraus die aufgestellten Vorschriften und Empfehlungen jedoch nicht selten im Widerspruch zu technischen, personellen und finanziellen Möglichkeiten. Insbesondere bezüglich der Probenahme kommt es hierbei zwischen den einzelnen Anlagen zur Herstellung und Verwertung von EBS zu teilweise erheblichen Abweichungen. Eine Vergleichbarkeit der Analysenergebnisse ist damit fraglich. Sowohl für die rechtliche als auch vertragliche Überwachung von Produkteigenschaften sind jedoch reproduzierbare Analysenergebnisse essentiell. Neben dem Schutz der Anlage geht es auch um direkte finanzielle Aspekte. Ein Schnelltest, der es erlaubt relevante Brennstoffparameter, schnell und kostengünstig vor Ort zu bestimmen, kann diesbezüglich als wichtiges ergänzendes Instrument zur Prozesskontrolle und Qualitätssicherung dienen.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2008 (November 2008) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Vera Susanne Rotter Annekatrin Lehmann |
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