Ursachen für Schadstoffeinträge in den Restmüll

In der Stadt Wien wird in der Müllverbrennungsanlage (MVA) Spittelau seit mehr als acht Jahren - weltweit erstmalig - die elementare Müllzusammensetzung für ausgewählte Stoffe routinemässig analysiert. Der Erfolg von verschiedenen Massnahmen und deren Wirkung auf die elementare Restmüllzusammensetzung werden mit der Methode nach Morf & Brunner (1998) summarisch geprüft. Damit die analysierten Veränderungen im Restmüll einzelnen Ursachen zugeordnet werden können, müssen die Resultate mit Müll-Fraktionsanalysen oder regionalen Stoffflussanalysen (SFA) verknüpft werden.

In der Müllverbrennungsanlage Spittelau in Wien wird seit über acht Jahren - weltweit erstmalig - die elementare Müllzusammensetzung für ausgewählte Stoffe routinemäßig analysiert. Maßnahmen und deren Wirkung auf die Restmüllzusammensetzung können damit summarisch überprüft werden. Für die Ursachenanalyse werden darum in einem ersten Schritt die Resultate mit Müll-Fraktionsanalysen oder Stoffflussanalysen verknüpft. Zudem werden daraus Informationen zur Relevanz von Stofffrachtanteilen in den einzelnen Fraktionen des Restmülls gewonnen. Relevant für den Schwermetalleintrag sind: Problemstoffe, Elektronikschrott, Metalle und mineralische Bestandteile. Zu beachten ist, dass die Veränderungen der Stoffflussanteile aus methodischen Gründen nur auf Veränderungen der Fraktionsanteile, nicht aber auf deren Metallgehalte beruhen. Die Ergebnisse vermitteln trotzdem einen guten Überblick über die Stoffeinträge der einzelnen Fraktionen in den Wiener Restmüll. Durch den Einbezug der Daten-Unsicherheit kann ausserdem der Handlungsbedarf zur Verbesserung der Datenqualität definiert werden. Die 'produktbezogenen Stoffflussanalysen' für Restmüll werden künftig wertvolle Grundlagen für die Abfallvermeidungs- und -verwertungsstrategie im Bundesabfallwirtschaftsplan oder für Konzepte der stoffflussbasierten Indikatoren in der Abfallwirtschaft liefern.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2008 (November 2008)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: Dr. Dipl. Ing. ETH Leo S. Morf
Dipl. Kulturing. ETH Ruedi Taverna
R. Christian
Dipl.-Ing. Dr. Claudia Böker
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.