Im Auftrag des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum (MLR) wurden in Baden-Württemberg bereits 1995 statische Kompost-Anwendungsversuche mit einer einheitlichen Versuchsplanung unter realen Praxisbedingungen angelegt, um relevante Fragen zu den Vorteils-wirkungen von Komposten in objektiver Abwägung mit möglichen Risiken für den Boden- und Umweltschutz sowie den Verbraucherschutz zu klären. Eine erste Auswertung der Versuche erfolgte in 2003 auf der Grundlage eines Verbund-Forschungsprojektes 'Kompostverwertung in der Landwirtschaft", das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert wurde.
Im Ergebnis dieses Berichtes konnten zahlreiche Diskussionen um das Für und Wider der landwirtschaftlichen Kompostverwertung als geklärt betrachtet werden. Im Jahre 2006 wurden die 5 Kompostversuche planmäßig beendet. Für 3 Standorte lagen zu diesem Zeitpunkt 12jährige und für zwei Standorte 9jährige Untersuchungsergebnisse vor - eine für bundes-deutsche Verhältnisse fast einmalige Versuchs- und Ergebnisbasis. In einem abschließenden Folgeprojekt wurde nunmehr eine umfassende Auswertung dieser Kompostversuche vorgenommen. Dabei wurden v.a. die pflanzenbaulichen, bodenkundlichen und ökologischen Wirkungen der langjährigen Kompostanwendung bewertet.
Die Konzeption des Projektes bestand darin, die Prüfung der Vorteilswirkungen und der möglichen Risiken unter konkreten Bedingungen der Landwirtschaft durchzuführen, d.h. auf Flächen von Vollerwerbsbetrieben, nach einem einheitlichen Versuchskonzept und unter Verwendung güte-gesicherter Komposte aus der Region. Durch die Einbindung der Landwir-te wurden die wissenschaftlichen Versuchsergebnisse durch Praxiserfah-rungen ergänzt und überprüft. Die abgeleiteten Empfehlungen zur guten fachlichen Praxis zeichnen sich daher durch eine hohe Praktikabilität und Sicherheit der Aussagen aus.
Copyright: | © Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. |
Quelle: | Ausgabe 01 / 2008 (Mai 2008) |
Seiten: | 18 |
Preis: | € 9,00 |
Autor: | Dr. Bertram Kehres |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.