Die Europäische Union hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Anteil an biogenen Brennstoffen zur Energieversorgung drastisch zu erhöhen, daher wurde die Europäische Kommission 1998/1999 in dem Bereich der Normung von Biomasse aktiv. Im Mai 2000 trat im Auftrag des Europäischen Instituts für Standardisierung (CEN) ein technisches Komitee zusammen, das die Aufgabe hatte, eine neue Norm (CEN/TC 335 - Solid Biofuels) zur Standardisierung von biogenen Festbrennstoffen zu erarbeiten.
Die Arbeitsgruppe CEN/TC 335 'Solid Biofuels' hat in den letzten Jahren zahlreiche Vornormen (Technical Specification) ausgearbeitet. Diese decken viele Aspekte der Analytik (z.B. Wassergehalt - Vereinfachtes Verfahren CEN/TS 14774-2:2005, Aschegehalt CEN/TS 14775:2004, Heizwert CEN/TS 14918:2005 etc.), Terminologie (CEN/TS 14588:2003) und Brennstoffklassen (CEN/TS 14961:2005) ab. Hier ist vor allem die Vornorm CEN/TS 14961 'Feste Biobrennstoffe - Brennstoffspezifikationen und -klassen' zu nennen. Diese Norm ist eine beschreibende Norm für alle Biobrennstoffe, wobei kein Biobrennstoff diskriminiert werden soll. Für alle wichtigen regenerativen festen Brennstoffe werden Klassen vorgegeben. Als weiterer Schritt ist vorgesehen spezielle Teilnormen für einzelne Brennstoffe und Anwendungsgebiete zu entwickeln. Ansätze dafür sind z. B. die Teilnormentwürfe für (Holz-)Pellets, (Holz-)Briketts und Holzhackschnitzel. Nach einer Evaluationsphase werden die von der CEN/TC 335 erarbeiteten Vornormen (Technical Specification) überarbeitet mit dem Ziel der Überführung in Europäische Normen (EN). Mit dem Erscheinen eines Teiles der fertigen Normen ist voraussichtlich im Laufe des Jahres 2009 zu rechnen. Um die internationale Zusammenarbeit zu erleichtern wurde 2008 auf ISOEbene der Arbeitskreis ISO/TC 238 'Solid Biofuels' gegründet. Die Mitglieder der CEN/TC 335 sind an diesem Arbeitskreis maßgeblich beteiligt.
| Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
| Quelle: | 2. Rostocker Bioenergieforum (Oktober 2008) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Andreas Neff |
| Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.
Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.
Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.