Nachdem die Bioenergie zunächst ausschließlich als ökologisch vorteilhaft galt, mehren sich die Stimmen, die insbesondere im Zusammenhang mit dem großflächigen Anbau von Energiepflanzen auch vor negativen Auswirkungen warnen. Diese werden bislang häufig im Zusammenhang mit Naturschutzfragen diskutiert, sowie bezüglich der Verdrängung von Nahrungs- und Futterpflanzen. Auch wird zum Teil in Zweifel gezogen, ob es sich wirklich bei jeder bioenergetischen Nutzungsrichtung um eine Klimaschutzmaßnahme handelt (z. B. Biokraftstoffe der 1. Generation). Gewiss ist es auch kein Beitrag zum Umweltschutz/Klimaschutz, wenn Wälder gerodet werden, um Bioenergiepflanzen anzubauen. Generell kann man Bioenergie nur dann als erneuerbaren Energieträger bezeichnen, wenn die dafür notwendige Biomasse nachhaltig erzeugt wird.
Zur Sicherung der Nachhaltigkeit in Bezug auf Bioenergie müssen sowohl soziale als auch ökonomische und ökologische Aspekte berücksichtigt werden, und sie muss in ein Gesamtkonzept der ländlichen Entwicklung eingebettet werden. Außerdem sind internationale Bestimmungen notwendig, auf deren Basis die Bioenergie-Produktion zertifiziert werden kann. Die Nutzung von Rückständen aus der Bioenergieproduktion im Pflanzenbau ist eine wichtige Maßnahme, um Nährstoffkreisläufe zu schließen und Ressourcen zu schonen. So zeigten Ergebnisse, dass die P-Verfügbarkeit in Biomasseaschen sehr hoch sein kann, und die Aschen - vorausgesetzt sie sind nicht mit gefährlichen Substanzen belastet - durchaus kommerzielle P-Düngemittel ersetzen können.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 2. Rostocker Bioenergieforum (Oktober 2008) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | PD Dr. habil. Bettina Eichler-Löbermann M.Sc. Silvia Bachmann |
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