Treibhausgaszertifikate können in unterschiedlicher Weise generiert werden. Unterschieden wird grundsätzlich zwischen Emissionsrechten, z. B. den EUA und den hier betrachteten Emissionsgutschriften, den CER in CDM-Projekten, den ERU in JI-Projekten oder den VER aus dem freiwilligen Markt.
Voraussetzung für die Erzeugung von Treibhausgaszertifikaten ist unabhängig von der Art der Entwicklung die Durchführung eines anerkannten Projektes. Hierfür ist ein Anerkennungsverfahren zu durchlaufen und die dort gemachten Angaben während der Projektdurchführung durch die im Anerkennungsverfahren zugesagten Kontrollmessungen zu belegen. Anerkannt werden grundsätzlich nur Projekte, bei denen eine Zusätzlichkeit gegenüber dem 'Business as usual'-Fall gegeben ist. Nicht anerkannt werden damit Projekte, die aufgrund rechtlicher Forderungen oder aufgrund finanzieller Vorteile ohnehin stattfinden müssten bzw. stattfinden würden. So werden Projekte zur Deponieentgasung mit anschließender Zerstörung des Deponiegases in einer Fackel oder anschließender Deponiegasverwertung nur für solche Länder anerkannt, in denen eine solche nicht gesetzlich gefordert und / oder durch eine entsprechende Einspeisevergütung so unterstützt wird, dass bei der Projektumsetzung ein Gewinn erwirtschaftet wird. Deponiegasprojekte sind entsprechend in Deutschland nicht als Projekte zur Generierung von Treibhausgaszertifikaten anerkannt. Im Folgenden werden zunächst die aktuellen Rahmenbedingungen für Treibhausgas-Zertifikat-Projekte dargestellt. Anschließend werden Beispiele aus dem Abfallsektor genannt, bei denen auch in Deutschland Treibhausgas-Zertifikat-Projekte möglich wären. Vorgestellt wird das Potential solcher Projekte und der aktuelle Umsetzungsstand.
| Copyright: | © Verlag Abfall aktuell |
| Quelle: | Band 18 - Stilllegung und Nachsorge von Deponien 2009 (Januar 2009) |
| Seiten: | 7 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Prof. Dr.-Ing Gerhard Rettenberger |
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Hygienisierung und Trocknung von Gärresten - Erfahrungen mit dem Herhof-Belüftungssystem
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Herstellung von Qualitätskomposten aus Bioabfallgärresten stellt herkömmliche Kompostierungssysteme vor große Herausforderungen. Je nach Vergärungssystem müssen Hygienisierungsnachweise nach Bioabfallverordnung oder deutliche Veränderungen im Trockensubstanzgehalt zusätzlich zum organischen Abbau erzielt und nachgewiesen werden. Erfahrungen im Bereich Bioabfallkompostierung oder biologischer Trocknung von Restabfall fließen in die Umsetzung der Gärrestbehandlungssysteme mit ein. Anhand der kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlagen in Cröbern und Bernburg werden die Ergebnisse und die Grenzen des Herhof-Belüftungssystems speziell im Hinblick auf Hygienisierung nach Bioabfallverordnung und Trocknung für die Kompostaufbereitung dargestellt.
Der Weg vom Gärrest zum Qualitätskompost - Erfahrungen in umgesetzten Anlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Erzeugung eines hochwertigen Qualitätskomposts ist vielfach ein Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg einer Bioabfallbehandlungsanlage. Da jedoch die meisten Bioabfälle bei der Anlieferung in einer Behandlungsanlage immer noch einen sehr hohen Fremdstoff- und Verunreinigungsanteil aufweisen, ist neben einer effizienten biologischen Behandlung - in einer Kaskadennutzung bei hohem Biogasertrag und guter Aerobisierung und Nachrotte der Gärreste - die Abscheidung der Störstoffe in einer Kompostfeinaufbereitung der Schlüssel zu einem vermarktbaren Qualitätskompost.
TGV - Thöni Gärrestverwertung: Kompostierungstechnologie zur Behandlung von Gärresten
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die TGV - Thöni Gärrestverwertung behandelt Gärreste aus Vergärungsanlagen und verarbeitet sie zu hochwertigem Kompost. Das System schließt die Lücke zwischen anaerober Vor- und aerober Nachbehandlung. Durch eine eigene Technologie werden Schnittstellen reduziert und Planung sowie Ausführung aus einer Hand ermöglicht.