Möglichkeiten der Nutzung industrieller Reststoffe im Beton

Zur Herstellung und Aufrechterhaltung von Produktions- und Konsumprozessen werden der natürlichen Umwelt fortwährend mineralische Primärrohstoffe entnommen. Beispielsweise benötigte die deutsche Baustoffbranche 2004 etwa 580 Millionen Tonnen mineralische Primärrohstoffe. Andere Industriezweige setzten etwa 55,8 Millionen Tonnen Mineralien ein [1]. Eine gesteigerte industrielle Produktion und der zunehmende Konsum führen neben dem Verbrauch von unwiederbringlichen Rohstoffen aber auch zur Zunahme von Abfällen, teilweise mit Wertstoffen angereichert.

An vier Beispielen wurde gezeigt, welche Möglichkeiten es gibt, Reststoffe in Beton einzusetzen, aber auch welche Zwänge sich aus materialtechnischen Anforderungen ergeben. Oft müssen die Eigenschaften der Reststoffe durch zusätzliche Aufbereitungsmaßnahmen verbessert werden, um sie als Gesteinskörnung oder Beton- oder Zementzusatz einsetzen zu können und damit eine hochwertige Wiederverwertung zu gewährleisten. Natürlich müssen für den Einsatz von Sekundärrohstoffen für jeden Einzelfall neben den technologischen auch ökonomische und ökologische Fragestellungen betrachtet, alternative Verwertungswege und die Konkurrenz zu anderen Recyclingprodukten überprüft, sowie die lokale Situation des Reststoffanfalls und Bestands an natürlichen Rohstoffen berücksichtigt werden. Dabei fallen solche Analysen nicht zwangsläufig aufgrund teurer zusätzlicher Aufbereitungsschritte zu Ungunsten des Recyclingprodukts aus [6, 22, 48, 49]. Oft sind jedoch zusätzliche Kosten für die Wiederverwertung ein K.o.-Kriterium für neue Technologie- und Materialentwicklungen. Dennoch darf der Gedanke des Klima- und Ressourcenschutzes nicht ausgeblendet werden, da sonst Innovationen verhindert werden. Eine wichtige Voraussetzung für die Weiterverfolgung von Forschungsarbeiten zu Aufbereitung und Verwendung von Reststoffen in der Bauindustrie ist vor allem die Schaffung einer größeren Akzeptanz für das Recycling und die Recyclingprodukte sowohl bei den Reststoffproduzenten als auch bei den Baustoffnutzern.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Recycling und Rohstoffe 1 (2008) (Dezember 2008)
Seiten: 23
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Katrin Rübner
Dr.-Ing. Karin Weimann
Dipl.-Ing. Tristan Herbst
 
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