Die Vergärung ist ein anaerobes Behandlungsverfahren, bei dem die biogenorganischen Bestandteile der Abfälle ohne Verwendung von Sauerstoff biologisch abgebaut werden. Der biologische Abbau ohne Sauerstoff ist der wesentliche Unterschied zwischen anaerober und aerober Behandlung (Kompostierung). Als Abbauprodukt bei der anaeroben Behandlung entsteht ein heizwertreiches Biogas mit einem Methangehalt von 50-75 Vol.-%, das energetisch verwertbar ist.
Kommunale oder gewerbliche biogen-organische Abfälle sind wertvolle Energieträger, die in Vergärungsanlagen zur Herstellung von Biogas genutzt werden können. Aufgrund der sehr heterogenen Zusammensetzung der unterschiedlichsten biogen-organischen Abfälle ist insbesondere die Nassvergärung für die Verwertung solcher Abfälle besonders gut geeignet. Diese Technologie ermöglicht die Verarbeitung auch sehr wasserhaltiger organischer Abfälle ohne Zusatz von Strukturstoffen. Die Stadt Wien verarbeitet in einer Vergärungsanlage ebenfalls biogen-organische Abfälle wie kommunale Bioabfälle, Speiseabfälle und verpackte Lebensmittel in einer Nassvergärungsanlage. Das in der Anlage produzierte Biogas wird zur Wärmeerzeugung in Form von heißem Wasser genutzt, dass in das bestehende Fernwärmenetz der Stadt Wien eingespeist wird. Mit der Energie aus den organischen Abfällen werden somit zahlreiche Haushalte der Stadt Wien mit Wärme versorgt. In diesem Beitrag wird das in Wien realisierte Anlagenkonzept erläutert.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | Biomasse-Forum 2008 (November 2008) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 5,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Dieter Korz |
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