Auswirkungen der regionalen Klimaentwicklung auf die Wasserversorgung am Beispiel Wasserwerk Potsdam Leipziger Straße

Die Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) betreibt als lokaler Versorger die Wasserversorgung der Landeshauptstadt von Brandenburg, die sich als urbanes Zentrum stark entwickelt. 174 000 Einwohner, davon 24 000 im Umland, werden mit naturnah aufbereitetem Grundwasser aus pleistozänen Grundwasserleitern (GWL) mit anteiligem Uferfiltrat aus fünf Wasserwerken versorgt. Die Fassungsstandorte zeichnen sich durch unterschiedliche geogene und anthropogene Beeinflussungen aus.

Bedingt durch den Klimawandel kann es in den nächsten 50 Jahren zu einem Temperaturanstieg von bis zu 1,4 °K kommen. Das kann eine Minderung der Grundwasserneubildung um 40 % bewirken. Die Energie und Wasser Potsdam GmbH veranlasste die Erstellung komplexer Grundwassermodelle, um Untersuchungen zum Einfluss des Klimawandels auf die Grundwasserneubildung, den Grundwasserstand, die Uferfiltration und den Aufstieg von versalzenem Grundwasser aus tiefen Grundwasserleitern zu untersuchen. Zur Simulation des Wasserhaushaltes für die Periode 2004 bis 2055 wurden für das Einzugsgebiet des Wasserwerkes Potsdam Leipziger Straße spezielle Klimadaten verwendet, die vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung erstellt wurden. Das Ergebnis dieser Untersuchungen zeigt, dass der Klimawandel die Grundwasserneubildung, den Aufstieg versalzener Tiefenwässer und die chemische Qualität der Grundwasserressource bis zum Trinkwassergrenzwert für Chlorid beeinflussen kann. Die sichere und nachhaltige Trinkwasserversorgung erfordert ein spezielles Grundwassermonitoring nach Menge und Güte und die Beobachtung meteorologischer und klimatischer Daten. Die Durchführung eines nachhaltigen Wassermanagements und eines erweiterten Monitorings soll die Wasserversorgung auch für die nächsten 50 Jahre sicher stellen.



Copyright: © DIV Deutscher Industrieverlag GmbH
Quelle: GWF 12/2008 (Dezember 2008)
Seiten: 8
Preis: € 8,00
Autor: Dr.-Ing. Peter Nillert
Dr.-Ing. Dietmar Schäfer
Dipl.-Hydr. Karsten Z�hlke
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

CDR-Technologien auf dem Weg in die Klimaneutralität
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Zugleich wird klimaneutralität versprochen. Im Paris-Abkommen nur vage in Aussicht gestellt, soll ausweislich Art. 2 des europäischen Klimagesetzes für die Union im Jahr 2050 und nach § 3 Abs. 2 KSG für Deutschland bereits 2045 bilanziell Klimaneutralität erreicht sein.

Login

Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de