Kein Stoff ohne Wert - Entsorga-Enteco 2006 zeigte neues Profil der Entsorgungsbranche
Die Abfall- und Entsorgungswirtschaft hat in den letzten drei Jahren, seit der Entsorga 2003, ganz neue Wege in Richtung einer komplexen Ressourcen-Wirtschaft eingeschlagen. Aus Entsorgern werden mehr und mehr Versorger, die den Rohstoff-Bedarf der Wirtschaftskreisläufe durch Gewinnung und Bereitstellung von Sekundär-Stoffen aus Abfällen sichern. Kein Stoff ist ohne Wert, könnte man resümieren. Ein Messe-Rückblick.
17.11.2006 Hintergrund der jüngsten Entwicklung in der Branche ist das Deponieverbot für unbehandelte Abfälle einerseits und die nachhaltige Preissteigerung für Primär-Rohstoffe und fossile Energieträger wie Öl und Gas andererseits. Mehr denn je waren denn auch Verfahren zur energetischen Verwertung von Abfällen auf der Messe präsent.
Augenfällig waren auch die immer ausgefeilter arbeitenden Verfahren zur Separierung von Wertstoffen aus den Abfällen. Kaum ein Stoff von Wert, der nicht sortenrein wiedergewonnen werden kann durch hochentwickelte und praxisreife optische, elektro-magnetische, ballistische oder mechanische Trenn-Techniken. Wertevolle Rohstoffe wie Kupfer, Aluminium, Bronze aber auch Kunststoffe können so sortenrein mit gesicherter Qualität vollautomatisch zurückgewonnen und dem Wirtschaftskreislauf zugeführt werden.
Stärkstes Thema nach den Technologien für die neue Ressourcen-Wirtschaft war die Sanierung von Abwasser-Kanälen. Kein Wunder, sind doch rund 20 Prozent des deutschen Kanalnetzes sanierungsbedürftig. Benötigtes Investitions-Volumen: über 55 Mrd. Euro. Entsprechend zahlreich war das Angebot an Techniken zur teilweise Satelliten gestützten Inspektion der Abwasserleitungen mittels kleinster Kamera-Wagen.
Insgesamt präsentierten auf der diesjährigen Entsorga-Enteco 910 Aussteller, davon 873 mit eigenem Stand, aus 28 Nationen ihr Know-how im technischen Umweltschutz. Damit scheint sich der rückläufige Trend von rund 1350 Ausstellern auf der Entsorga 2000 über rund 980 Anbieter in 2003 konsolidiert zu haben. Etwa gleich geblieben mit einem Anteil von rund einem Fünftel ist die Beteiligung ausländischer Firmen. Trotz Verkürzung um den in 2003 durchgeführten Publikumstag informierten sich an vier Messetagen geschätzte 43.000 Fachbesucher (2003: rund 48.000) über die neuen Trends der Branche. Hierbei ist der Auslandsanteil der Besucher um fast zehn Prozentpunkte auf 30 Prozent gestiegen. Auch die vermietete Fläche in den vier Nordhallen des neuen Kölner Messergeländes samt Freigelände legte nach Angaben der Messegesellschaft gegenüber der Vorgänger-Veranstaltung mit einem leichten Plus von 6 Prozent auf rund 42.400 Quadratmeter zu. Im Jahr 2000 konnten jedoch noch rund 56.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche vermietet werden.
Unternehmen, Behörden + Verbände: Entsorga-Enteco
Autorenhinweis: Heinz-Wilhelm Simon
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