Total vernetzt - CleANopen: Fahrzeu-Bussystem zur zuverlässigen Datenübermittlung

Das Ziel der Entsorgungswirtschaft und der Hersteller von Abfallsammelfahrzeugen (ASF) ist es, die elektronisch gesteuerten Komponenten in einem Fahrzeug über ein standardisiertes Kommunikationssystem zu verbinden.

(16.04.07) Mit der Beschreibung eines einheitlichen Aufbaudatenbusses entstand bereits 2003 auf Initiative des Arbeitskreises des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) ,EDV-Technik in der Abfallsammlung' in Verbindung mit den Aufbauherstellern und EDV-Systemhausbetreibern ein einheitliches Aufbaubussystem. Damit wurde die Möglichkeit geschaffen, eine Vielzahl von Geräten und Anwendungen ohne entsprechende Anpassungsprobleme miteinander auf den Fahrzeugen zu verknüpfen und so zu einer entsprechenden Datenerfassung bzw. einem Datenaustausch auf den Entsorgungsfahrzeugen zu kommen. Mit diesem System wird nicht nur der Verdrahtungsaufwand durch die Technik reduziert, auch die einheitliche Diagnose der gesamten ASF-Elektronik ist realisierbar, die Anzahl der ASF-Komponenten ist minimierbar, und somit können Kosten bei gleichzeitiger Zuverlässigkeits- und Effizienzsteigerung reduziert werden.

Erste Ergebnisse zu dem erarbeiteten Bussystem in Verbindung mit CAN-CIA unter dem Namen CleANopen (www.cleanopen.de) wurden erstmalig auf der Entsorga 2003 vorgestellt und werden ebenso national und europäisch genormt. Denn die Systemintegratoren von Abfallsammelfahrzeugen und die Zulieferer von Komponenten haben sich zur Realisierung des Projektes bereits 2003 gemeinsam für das international genormte CAN-Netzwerk (ISO 11898) entschieden. Als Kommunikationsprotokoll wurde das in Europa standardisierte CANopen (EN 50325-4) gewählt. Darauf aufbauend wurde das CleANopen-Anwendungsprofil für Abfallsammelfahrzeuge entwickelt. Hier werden verschiedene virtuelle Geräte wie die Liefereinheit, Wiege- und Identifikationssysteme sowie Bordcomputer definiert; ferner werden die kommunizierenden Prozessdaten und die Konfigurationsparameter der Geräte spezifiziert. Mit einer standardisierten Kommunikation kann der Systemintegrator eines Entsorgungsfahrzeuges ohne großen Aufwand Komponenten verschiedener Hersteller elektronisch miteinander verbinden.

Die mit diesem Kommunikationsstandard erreichbare Modularität und Offenheit erfüllt die Anforderungen der Entsorgungswirtschaft, ohne dass der Sicherheitsstandard, die Effizienz und Zuverlässigkeit vernachlässigt werden. Zusätzlich ist das CleANopen-Anwendungsprofil bei Bedarf um weitere Funktionseinheiten erweiterbar.

Im März des vergangenen Jahres startete der BDE eine erneute Umfrage an die Fahrzeugaufbauhersteller und Softwareentwickler, inwieweit eine Umsetzung der CleAN-open-Spezifikation bereits in ihren Unternehmen erfolgt ist (siehe Tabelle). Grundlage für die Abfrage war die Diskussion im BDE-Fachbereich Logistik und die Zweifel der Entsorgungsunternehmen, dass eine vollständige Umsetzung des CleANopen-Standards bereits in allen Herstellerhäusern realisiert wurde. Der BDE würde die Umsetzung dieser Technik jedoch sehr begrüßen.


Unternehmen, Behörden + Verbände: Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft BDE
Autorenhinweis: Sandra Giern, BDE



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: März/April 2007 (April 2007)
Seiten: 1
Preis: € 0,00
Autor: Sandra Giern
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.