Bei der thermischen Nachverbrennung lässt sich Primärenergie sowohl aus der Nutzung der Abluft-Schadstoffe als auch aus dem Flüssigabfall einsparen. Ein Praxisbericht.
(04.05.07) Die senkrecht stehende V-TNV (,Thermische Nachverbrennung') von Eisenmann ist eine thermische Abluftreinigung mit optimiertem Brennersystem, neuartigen Wärmetauscherrohren und senkrechter Anordnung von Brennkammer und Wärmetauschereinheit. Sie spart Aufstellungsplatz, erzielt konstruktionsbedingt einen besseren Ausbrand und erlaubt eine im Vergleich zur "klassischen" liegenden TNV eine höhere Brennkammertemperatur. Daraus resultiert als wichtiger Vorteil, dass sie nicht nur zur Entsorgung von mit organischen Schadstoffen belastete Abluft, wie sie zum Beispiel bei chemischen Prozessen entsteht, sondern auch zur Verbrennung von flüssigen Reststoffen wie verschmutzten Lösemitteln eingesetzt werden kann. Neben besseren Reingaswerten bei geringerer Materialbeanspruchung ergibt sich so auch ein geringerer Verbrauch an Primärenergie. Darüber hinaus entstehen geringere Abfall-Entsorgungskosten.
Beispielsweise entstehen bei der Produktion von Isoliermaterial bis zu 17.000 Nm³/h entsorgungspflichtige Abluft mit einer Temperatur von max. 40 °C, einer Schadstoffkonzentration bis 8 g/Nm³, einem Schadstoff-Heizwert 29.930 kJ/kg. Außerdem fallen 70 bis 100 l/h Lösemittel-Kondensat an, das einen Heizwert von 19.000 kJ/kg besitzt und früher in einer separaten Brennkammer entsorgt wurde.
Die installierte vertikale Nachverbrennung V-TNV hat eine Nennleistung von 17.000 Nm³/h und eine Brennkammertemperatur von 850 °C. Die energiereichen Flüssigabfälle werden dabei direkt neben dem Brenner durch eine Lanze in die Brennkammer eingedüst. Erdgas dient lediglich als Zusatzbrennstoff. Die Energie aus der Brennkammer wird voll für den Produktionsprozess genutzt. Dazu durchströmt das heiße Reingas zunächst den Abluftvorwärmer und kühlt sich dabei auf ca. 540 °C ab. Anschließend wird es über einen Thermalöl-Wärmetauscher geführt, bei dem in der Produktion benötigtes Thermalöl mit einer thermischen Leistung von 1800 kW erzeugt wird. Das immer noch ca. 260 °C heiße Reingas passiert dann noch einen Warmwasser-Wärmetauscher zur Bereitung von 90 °C heißem Wasser für das betriebliche Warmwassernetz.
Neben der erheblichen Einsparung an Primärenergie kommt der Betreiber statt alternativ angebotener Kombinationen aus Brennkammer und regenerativer Nachverbrennung mit nur einer gemeinsamen Anlage für beide Aufgabenstellungen aus.
Copyright: | © Deutscher Fachverlag (DFV) |
Quelle: | Mai 2007 (Mai 2007) |
Seiten: | 1 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Michael Breuning |
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