Die wachsende Anzahl von anaeroben Behandlungsanlagen in Deutschland seit 1970 verdeutlicht das erhebliche Potenzial einer Kohlenstoffelimination unter Energiegewinn. 2004 wurden in Deutschland 163 Anaerobanlagen im Bereich der Industrieabwasserreinigung betrieben von denen ca. 65 % der Lebensmittelindustrie, 26 % der Papier/Pappe-Industrie und 5 % der Tierkörperverwertung zuzuordnen sind. Die restlichen 4 % der Anlagen werden in der chemisch/pharmazeutischen Industrie, der Lederherstellung und weiteren Industriebereichen betrieben.
Die gesteigerten Anforderungen an die Reinigung von industriell verschmutztem Abwasser führten in der Vergangenheit zur Entwicklung einer Vielzahl innovativer Behandlungskonzepte. Eine steigende Anzahl von im Betrieb befindlichen Anaerob-, Membran- und Biofilmanlagen sowie die Kombination verschiedener Verfahrenstechniken verdeutlichen den Trend einer direkten Behandlung der anfallenden industriellen Abwässer. Sehr hohe organische Frachten können durch eine anaerobe Behandlung unter Biogasgewinn energieeffizient reduziert werden. Die als reine Kohlenstoffeliminierung konzipierten Anaerobkonzepte können jedoch bei hoch stickstoffhal tigen Abwässern in Konkurrenz zu einer notwendigen Stickstoffelimination treten. Die Deammonifikation als rein autotropher Stoffumsatz stellt eine energieeffiziente Möglichkeit dar, hoch stickstoffhaltige Abwässer mit geringer organischer Belastung zu behandeln. Dies kann speziell im Bereich der anaeroben Industrieabwasserbehandlung neue Optionen im Sinne einer weitestgehenden Kohlenstoff- und Stickstoffelimination eröffnen.
Copyright: | © DIV Deutscher Industrieverlag GmbH / Vulkan-Verlag GmbH |
Quelle: | GWF Special Industrieabwasser (November 2008) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 8,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Maika Beier Professor Dr.-Ing. Karl-Heinz Rosenwinkel |
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