Biogas wird heute als erneuerbarer und nachhaltiger Energieträger verstanden, der mittlerweile an einer großen Anzahl von Standorten in ganz Europa produziert wird. Als Substrat werden hierbei beispielsweise Energiepflanzen, organische Reststoffe oder agrarische Nebenprodukte und Abfälle verwendet.
Neben den meist toxischen Spurenkomponenten wie Ammoniak oder Schwefelwasserstoff besteht Biogas hauptsächlich aus Methan (45 bis 70vol%) und Kohlendioxid. Die heute übliche Technologie zur Nutzung des Energieinhaltes des Biogases ist die Verbrennung in Gasmotoren zur Erzeugung von Elektrischer Energie mit Wirkungsgraden zwischen 35 und 40%. Wegen steigenden Preisen für Energie und Rohstoff ist die Nutzung der erzeugten Abwärme von großer Wichtigkeit für ökonomisch und ökologisch effizienten Betrieb einer Biogasanlage, weshalb in diesen Fällen sehr oft regionale Fernwärme ausgekoppelt wird. Solche Biogasanlagen haben ihre Machbarkeit und Rentabilität unter Beweis stellen können, weshalb eine beträchtliche Anzahl solcher Anlagen in den letzten Dekaden in Betrieb gingen und auch noch immer neue errichtet werden. Die Aufbereitung des Biogases zeigt einen alternativen Weg der Energienutzung im Gegensatz zum konventionellen Weg der Verstromung und Wärmeproduktion auf. Aufbereitetes Biogas kann als vollwertiger Erdgas-Ersatz als Brennstoff für Haushalte und Industrie sowie als Treibstoff für den automotiven Bereich (CNG-Fahrzeuge) eingesetzt werden. In diesem Fall könnte die bestehende Erdgas-Infrastruktur wie Pipelines und Gasspeicher verwendet werden, um das produzierte Gas zu den Verbrauchern zu transportieren. Die Verwendung von aufbereitetem Biogas als alternative zum importierten Erdgas hätte nach Ansicht zahlreicher Experten drei Hauptvorteile. Erstens könnte damit die Abhängigkeit des europäischen Gasmarktes von außereuropäischen Erdgaserzeugern reduziert werden, wodurch höhere Flexibilität in Wirtschaft und Politik erreicht werden kann. Zweitens würde die Verwendung des treibhausneutralen Biogases die Europäischen Bestrebungen zur Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes und des Anteils fossiler Energieträger am Primärenergieverbrauch unterstützen. Drittens würden vor allem kleinere, lokale Unternehmen von der Biogasnutzung profitieren sowie die lokale Wertschöpfung der Region gesteigert. Erdgas ist ein in Europa und auch weltweit sehr populärer Energieträger mit immer noch großen Wachstumsraten. Die europäische Industrie, die Stromversorgung und auch die Haushalte basieren zu einem großen Teil auf dieser Energiequelle. Zu den Vorteilen von Erdgas als Energieträger zählen: niedrige Transportkosten durch Pipelines sowie niedrige Emissionen an Kohlendioxid und anderen Schadstoffen pro Einheit produzierter Sekundärenergie im Vergleich mit anderen Primärenergieträgern.
Copyright: | © Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft - TU Dresden |
Quelle: | 6. Fachtagung: Anaerobe biologische Abfallbehandlung (September 2008) |
Seiten: | 12 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. Aleksander Makaruk Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Michael Harasek Projektass. Dipl.-Ing. Martin Miltner |
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