Der Boom im Bereich der Biogastechnologie hat, nicht zuletzt durch die hohen Erwartungen an die Technologie, auch im Bereich der Grundlagen- bzw. angewandten Forschung zahlreiche Fragestellungen aufgeworfen.
Damit die Technologie der Energieerzeugung aus Biogas die Zielvorgaben erreichen kann, ist ein Technologiesprung in den Bereichen des Energiepflanzenanbaus, der Biogaserzeugung und der Biogaskonversion notwendig. Ziel des Energiepflanzenanbaus muss es sein, pro Flächeneinheit möglichst viel bakterienverfügbare Biomasse zu produzieren. Der mikrobiologische Biogasproduktionsprozess muss zum einen stabilisiert und zum anderen bezüglich höherer Ausbeuten (hier der Abbau von lignocellulosehaltigen Substanzen) optimiert werden. Im Bereich der Biogaskonversion müssen Konzepte mit besseren elektrischen oder gesamten Wirkungsgraden entwickelt werden. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Technologie zur spitzenlastfähigen Stromerzeugung nutzbar zu machen. Grundlage jeder Optimierung ist eine gesicherte Bilanzierung vor und nach der ergriffen Maßnahme. Dadurch soll der Vorteil der Optimierungsmaßnahme herausgearbeitet und dargestellt werden. Im Bereich der Optimierung der Einsatzstoffe, der Aufarbeitung der Inputstoffe sowie der Optimierung des Biogasprozesses ist die Bilanzierung des Biogasertrags von entscheidender Bedeutung. Zur Untersuchung von Biomasse, bedient man sich dem Vergärungstest nach VDI-Richtlinie 4630. Diese Untersuchungen basieren auf der Vergärung der Substrate in Batch- und Feedbatchfermenter. Zusätzlich existieren theoretische Modelle zur näherungsweisen Berechnung des Biogas- bzw. Methanertrags. Alle diese Methoden haben Vor- und Nachteile, welche einen entscheidenden Einfluss auf die Aussagekraft der Ergebnisse haben. Ziel des Beitrages ist es, einen Überblick über die derzeit bestehenden Methoden zu geben sowie auf Vor- und Nachteile bzw. Einsatzmöglichkeiten hinzuweisen. Dabei wird insbesondere auf den in Göttingen, Rostock und Wahlstedt etablierten Biogasertragstest (GRW-Testverfahren) eingegangen.
| Copyright: | © TU Dresden - Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft |
| Quelle: | 6. Fachtagung: Anaerobe biologische Abfallbehandlung (September 2008) |
| Seiten: | 18 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Dr.-Ing. Thomas Fritz Dr. Dirk Banemann Dipl.-Ing. Nils Engler Prof. Dr. Michael Nelles |
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Hygienisierung und Trocknung von Gärresten - Erfahrungen mit dem Herhof-Belüftungssystem
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Die Herstellung von Qualitätskomposten aus Bioabfallgärresten stellt herkömmliche Kompostierungssysteme vor große Herausforderungen. Je nach Vergärungssystem müssen Hygienisierungsnachweise nach Bioabfallverordnung oder deutliche Veränderungen im Trockensubstanzgehalt zusätzlich zum organischen Abbau erzielt und nachgewiesen werden. Erfahrungen im Bereich Bioabfallkompostierung oder biologischer Trocknung von Restabfall fließen in die Umsetzung der Gärrestbehandlungssysteme mit ein. Anhand der kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlagen in Cröbern und Bernburg werden die Ergebnisse und die Grenzen des Herhof-Belüftungssystems speziell im Hinblick auf Hygienisierung nach Bioabfallverordnung und Trocknung für die Kompostaufbereitung dargestellt.
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