Die Modellierung von Prozessen und deren rechnergestützte Simulation findet in fast allen technischen Bereichen Anwendung. Das Hauptziel kann dabei in zwei Kategorien unterteilt werden. Während der Fokus der Anwendung in der Forschung auf der Erweiterung des Prozessverständnisses des anaeroben Abbaus liegt, spielt in der Praxis vor allem die Erhöhung der Prozessstabilität, und letztlich monetäre Aspekte, die zentrale Rolle.
Der Bereich Prozessverständnis umfasst insbesondere die Beschreibung von Kinetiken, die die geschwindigkeitsbestimmenden Schritte im Abbau unterschiedlicher Substrate identifizieren sollen. Mit Hilfe einer ganzheitlichen Beschreibung kann der Fermentationsvorgang durch gezielte Steuerung optimiert werden. Dabei wird besonders auf eine genaue Beschreibung der verwendeten Substrate (Zulauffraktionierung) und Prozessbedingungen (Kalibrierung der Parametersätze) Wert gelegt. Der Anlagenbetreiber soll durch die Simulation nicht ersetzt, sondern intensiv unterstützt werden. Ziel ist die Verringerung der Kosten, wie sie z.B. durch unvorhergesehene Ausfälle entstehen, die bisher leider noch zu häufig an der Tagesordnung sind. Die Grundbedingung für ein funktionierendes Modell ist neben der eingehenden Kalibrierung vor allem die Versorgung mit Messwerten. Unter diesen Bedingungen steht dann allerdings ein vielseitiges Analysen-, Entwicklungsund Optimierungswerkzeug zur Verfügung. Nach erfolgreicher Implementierung des Modells und einer Sensitivitätsanalyse kann dann allerdings der Messaufwand
deutlich reduziert werden, was ein großes Einsparpotenzial darstellt.
Copyright: | © TU Dresden - Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft |
Quelle: | 6. Fachtagung: Anaerobe biologische Abfallbehandlung (September 2008) |
Seiten: | 14 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Konrad Koch Prof. Dr.- Ing. habil. Marc Wichern Dr.-Ing. Manfred Lübken Univ.-Prof. Dr. Harald Horn Dipl.-Ing. agr. Markus Schlattmann |
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