Ein Vierteljahrhundert ist es nun schon her, dass das ENTSORGA-Magazin aus der Taufe gehoben wurde. Ich kann mich noch sehr gut an die Entstehungsgeschichte erinnern. Als damals 22-Jähriger gehörte ich 1982 zu einem Kreis ambitionierter junger Männer, die die BDE-Junioren ins Leben riefen.
(09.10.07) Ich studierte gerade an der Technischen Universität in Berlin technischen Umweltschutz mit der Fachrichtung Abfall/Abwasser, um mir das akademische Rüstzeug für einen Beruf zuzulegen, den ich durch familiäre Bande bereits als 14-jähriger Junge mit dem Leeren fürchterlich schwerer Ringtonnen quasi von der Pike auf gelernt hatte.
Just in jener Zeit tagte der BDE ein Mal pro Jahr im vom Rest der Republik abgeschnittenen West-Berlin zusammen mit Vertretern des Bundesumweltamtes und der Wissenschaft. Und in dieser Phase, als die Entsorgungsbranche erstmals ernsthaft auf Recycling, Deponierung und Kompostierung einschwenkte, wurde die Idee geboren, eine Fachzeitschrift zu gründen, die die neuen Trends und Entwicklungen publizistisch begleiten sollte. Eine Idee, die kurz darauf im Titel "ENTSORGA-Magazin" ihre praktische Umsetzung fand.
In all den Jahren ihres Erscheinens hat es die Fachzeitschrift vermocht, die aktuell wichtigsten Themen in den Fokus ihrer Berichterstattung zu stellen. Dinge, die heute selbstverständlich sind, wurden im ENTSORGA-Magazin in Pionierarbeit abgebildet. Etwa das getrennte Sammeln und Erfassen von Glas und Papier sowie die Kompostierung biologisch abbaubarer Stoffe.
Ein Meilenstein war für mich - wie auch für die gesamte Branche - das Jahr 1990, das Jahr der Deutschen Einheit. Mit dem 3. Oktober vergrößerte sich Deutschland über Nacht um knapp 17 Millionen Einwohner und in ein hochinteressantes Land zwischen Rügen und Thüringer Wald. Natürlich war es ein spannender Markt, der sich plötzlich in nächster Nachbarschaft eröffnete. Bis 1994 verlagerte ich persönlich meinen Arbeitsschwerpunkt nach Mecklenburg-Vorpommern. Vier Tage pro Woche pendelte ich zwischen Stralsund, Rostock und Bad Doberan, einen Tag war ich am Stammsitz unseres Unternehmens in Bremen. Mit anderen Wettbewerbern bauten wir im Osten Deutschlands ein modernes Entsorgungsnetz auf, investierten und investieren bis heute in die Entsorgungsinfrastruktur. Erst im Juli dieses Jahres haben wir - als Nehlsen AG - in der Reuter-Stadt Stavenhagen ein auf Ersatzbrennstoffen basierendes Heizkraftwerk in Betrieb genommen. Dieses Beispiel soll stellvertretend für die immense Aufbauleistung vieler kleiner, mittelständischer und großer Unternehmen der Entsorgungs- und Abwasserwirtschaft stehen, die in den zurückliegenden 17 Jahren erbracht wurde.
Wir waren journalistisch stets eng vom ENTSORGA-Magazin flankiert, das über Fortschritte bei der Haus- und Gewerbemüllabfuhr, über neue Sortierungsanlagen und diverse andere moderne Recycling- und Entsorgungskomplexe berichtete, die östlich der Elbe wie Pilze aus der Erde schossen.
Ein Lob darf ich dem Team des ENTSORGA-Magazins heute an dieser Stelle aussprechen: In der Redaktion wird sauber recherchiert vernünftig argumentiert und ordentlich publiziert. In meiner Eigenschaft als Präsident des BDE möchte ich auch klipp und klar sagen, dass das ENTSORGA-Magazin nicht das Sprachrohr des BDE ist. Das ENTSORGA-Magazin hat sich einen Ruf als Sprachrohr der gesamten Entsorgungsbranche erarbeitet.
Ich wünsche mir für das nächste Vierteljahrhundert, dass es der Zeitschrift gelingt, ihren guten Stand als exzellent unterrichtetes und seriös arbeitendes Qualitätsmedium in unserer mitunter nicht unkomplizierten und vom ständigen Wettbewerb geprägten Branche zu erhalten.
Copyright: | © Deutscher Fachverlag (DFV) |
Quelle: | Oktober 2007 (Oktober 2007) |
Seiten: | 1 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Peter Hoffmeyer |
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