Die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung ist in weiten Teilen der Bundesrepublik in Frage gestellt, Bayern und Baden-Württemberg forcieren einen Ausstieg. Die bayerische Staatsregierung vertritt den klaren Standpunkt: 'Klärschlamm hat auf unseren wertvollen Böden nichts zu suchen'. [1] In der Schweiz und einigen Bundesländern in Österreich wurde das Ausbringen von Klärschlamm bereits verboten.
Eine Abkehr von der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung ist unausweichlich. Als einzige sinnvolle Entsorgungsalternative rückt nun die thermische Klärschlammverwertung in den Mittelpunkt. Neben dem zu erwartenden Ausbau der Mitverbrennungskapazitäten in Kohlekraftwerken kommt auch dezentralen Verfahren eine wachsende Bedeutung zu. In jüngster Zeit sind hierzu einige interessante Entwicklungen zu verzeichnen. Die Hans Huber AG errichtet zurzeit ein mit dem ATZ Entwicklungszentrum entwickelten Verfahren zur dezentralen thermischen Verwertung von Klärschlamm unter gleichzeitiger Gewinnung elektrischer Energie auf der Kläranlage Straubing. Kernstück des Verfahrens ist die Kombination der Pebble-Heater-Technologie mit einer Mikrogasturbine. Für die Erstanlage ist eine elektrische Leistung von 100 kW vorgesehen. Die Behandlungskapazität liegt bei ca. 3.000 t TR/a. Die Installation einer derartigen Anlage bietet den Klärwerksbetreibern
Unabhängigkeit vom Entsorgungsmarkt und langfristige Kostensicherheit.
Copyright: | © Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz |
Quelle: | Internationales Klärschlamm-Symposium (Juni 2008) |
Seiten: | 20 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. (FH) Rudolf Bogner Dipl.-Ing. Cristina Pop Johann Buchmeier Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich Prof. Dr. Mario Mocker |
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