Klärschlammentsorgung aus der Sicht des Landes Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz werden die Abwässer von 98,7 % der Wohnbevölkerung in mechanischbiologischen Abwasserbehandlungsanlagen entsorgt. Seit den 70er Jahren erfolgte bei der Klärtechnik nach und nach eine Abkehr von einer rein mechanischen Abwasserbehandlung hin zur mechanisch-biologischen bzw. physikalisch-chemischen Reinigung. Um die Eutrophierung von Gewässern zu vermeiden, wurde 1991 die Verringerung von Stickstoffund Phosphorgehalten im Ablauf der Kläranlagen je nach Größenklasse gesetzlich vorgeschrieben. Die Nachrüstung der betreffenden Anlagen wurde 2003 abgeschlossen.
(die Seitenanzahl beinhaltet Text und Folien)

Die rheinland-pfälzische Landesregierung erwartet, dass tendenziell die landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm in den nächsten Jahren als Folge der Novellierung der Klärschlammverordnung, aber auch aus Akzeptanzgründen, weiter zurückgeht. Insbesondere im Interesse der Ressourcenschonung wird allerdings keine Veranlassung gesehen, diese Entwicklung zu beeinflussen oder gar die landwirtschaftliche Verwertung schadstoffarmer Klärschlämme gänzlich zu unterbinden. Damit würde eine Ressource mit beachtlichem Düngewert und hoher Bodenverbesserungsqualität vernichtet, obwohl diese bisher nach allen vorliegenden Erkenntnissen im Rahmen der gesetzlichen Gegebenheiten umweltverträglich genutzt werden kann. Sollte eine unerwartete tiefgreifende öffentliche Akzeptanzdiskussion die landwirtschaftliche Verwertung zum Scheitern bringen, stehen nach den Ergebnissen einer Untersuchung der TU Kaiserslautern in und außerhalb des Landes Rheinland-Pfalz genügend Verbrennungskapazitäten zur Verfügung



Copyright: © Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
Quelle: Internationales Klärschlamm-Symposium (Juni 2008)
Seiten: 26
Preis: € 0,00
Autor: MinDirig. a. D. Prof. Dr. Gottfried Jung
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'