Praxisorientierte Bestimmung der Gasbildungspotenziale als Basis für den wirtschaftlichen Betrieb von Biogasanlagen

Die Erzeugung von Energie aus nachwachsenden Rohstoffen hat sich in
Deutschland zu einem etablierten Wirtschaftszweig entwickelt. Seit Beginn 2007 existieren in Deutschland ca. 3500 Biogasanlagen, die mit einer installierten elektrischen Leistung von ca. 1.200 MW einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der Klimaschutzziele der Bundesregierung leisten.[1] Als wirtschaftlich problematisch stellen sich derzeit die steigenden Rohstoffpreise bei gleichzeitig festgeschriebener Einspeisevergütung dar. Zielsetzung der Forschung muss deshalb die Maximierung des Methanertrages pro eingesetzter Ackerfläche sein. Neben verbesserten anbau- und pflanzenzüchterischen Aspekten spielt die optimale Silierung der Energiepflanzen eine wichtige Rolle für den wirtschaftlichen Betrieb einer Biogasanlage.

Mit dem GRW-Batch-Verfahren sind die beteiligten Institute in der Lage praxisorientierte Gasbildungspotenziale zu bestimmen. Die Probenmenge erlaubt eine Untersuchung des Substrates ohne vorherige Aufbereitung. Dieser Vorteil ist insbesondere bei der Untersuchung von Silage von entscheidender Bedeutung. Die Aufbereitungsmaßnahmen bei anderen Untersuchungsmethoden entfernen oder beeinflussen die charakteristischen und wertgebenden Bestandteile. Das GRW-Verfahren ermöglicht es, Silagen in dem Zustand zu untersuchen, wie sie auch in Praxisanlagen eingesetzt werden. Untersuchungen der Universität Rostock haben gezeigt, dass Silagen mit einem Essigsäure betonten Gärsäuremuster höhere Gasausbeuten erzielen als Silagen mit einem Milchsäurereichen Gärsäuremuster. Die Adaptierung der In-Sacco-Methode aus der Tierernährung erlaubt es, mit dem GRW-Verfahren die speziellen Abbauraten unterschiedlicher Pflanzenbestandteile zu untersuchen. Auch die Untersuchung und Bewertung der Gärreste ist so besser möglich. Hierdurch ergeben sich neue Impulse in der Pflanzenzucht und in der Betriebsführung von Biogasanlagen.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 1. Rostocker Bioenergieforum (Oktober 2007)
Seiten: 11
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Dirk Banemann
Dipl.-Ing. Nils Engler
Prof. Dr. Michael Nelles
Dr.-Ing. Thomas Fritz
Dr. Edmund Mathies
 
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