Möglichkeiten und Grenzen zur Bestimmung von Biogaserträgen aus Energiepflanzen nach VDI 4630

Die steigende Zahl der Weltbevölkerung, verbunden mit einem verbesserten Lebensniveau in den Ländern der dritten Welt führten und führen weiter zu einem starken Ansteigen des Energieverbrauchs weltweit. Die gleichzeitig kurzfristige Endlichkeit der Ressourcen von fossilen Energieträgern lassen zukünftig eine Lücke in der weltweiten Energieversorgung entstehen. Nachdem diese Problematik auch auf politischer Ebene erkannt worden ist, hat die Bundesregierung im März 2000 das Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien, auch Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) genannt, und im Juni 2001 die Verordnung über die Erzeugung von Strom aus Biomasse, die so genannte Biomasseverordnung (BiomasseV) erlassen.

Mit der Einführung der VDI 4630 wurden erste wesentliche und wichtige Festlegungen zur Standardisierung von Biogas- bzw. Methanertragstest getroffen. Allerdings zeigt die Praxis, dass auf Grund von zahlreichen Steuer- und Störgrößen die Ergebnisse nur schwer vergleichbar sind. Für die Praxis ist es aber sehr wichtig, Ergebnisse verschiedener Labore vergleichen zu können. Eine weitere Standardisierung ist deshalb unbedingt notwendig. Tabelle 2 zeigt zusammenfassend die Vor- bzw. Nachteile der einzelnen Methoden. Für eine weitere Standardisierung muss ein Kompromiss aus Praxisnähe und Kapitaleinsatz für Investitions- und Betriebskosten gefunden werden. Der GRW-Biogasertragstest bietet die Möglichkeit die Substrate ohne Aufarbeitung in hohen Mengen, und damit repräsentativ für Vergärungsversuche einzusetzen. Zusätzlich konnten durch zahlreiche pragmatische Lösungen die Investitionskosten relativ gering gehalten werden. Inzwischen steht mit dem GRW-Biogasertragstest ein ausgereiftes Testsystem zur Verfügung. Die 3 vorhandenen Technikumsanlagen in Göttingen, Wahlstedt und Rostock werden im Rahmen von zahlreichen angewandten F&E-Vorhaben eingesetzt. Inzwischen häufen sich aber auch Anfragen von Anlagenbetreibern, die Hilfestellung bei der Optimierung der Biogasanlagen benötigen und auch hier werden die drei Technikumsanlagen erfolgreich betrieben.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 1. Rostocker Bioenergieforum (Oktober 2007)
Seiten: 18
Preis: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Thomas Fritz
Dr. Dirk Banemann
Dipl.-Ing. Nils Engler
Prof. Dr. Michael Nelles
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Flexible Stromvermarktung aus Biogasanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2023)
Die SK Verbundenergie AG ist ein Dienstleistungsunternehmen für die Steuerung und Optimierung von Biogas-, Wind-, PV-Anlagen und Batterien. Das virtuelle Kraftwerk der SKVE vereinfacht durch einen hohen Automatisierungsgrad den Betrieb der Anlage und erwirtschaftet zusätzliche Erlöse durch eine in Echtzeit optimierte, bedarfsgerechte Stromproduktion.

Grüne Wasserstoffproduktion durch Biogasanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2023)
Wasserstofftechnologien bieten einen Lösungsansatz im Kampf gegen den Klimawandel. In Verbindung mit Sektorenkopplung bieten sie das Potenzial, jene Sektoren zu dekarbonisieren, die nicht elektrifiziert werden können (z. B. die chemische Industrie, die Stahlindustrie usw.).

Energie und Kompost - Kompostwerk Anröchte
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2023)
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen, hier vor allem die TA Luft, aber auch das Alter der Anlage machten eine neue Investition notwendig.

Permanente Speicherung von CO2 aus Biogasanlagen in mineralischen Abfallströmen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2023)
Zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C müssen laut IPCC Netto-Null-Emissionen bis 2050 erreicht werden. Neben beträchtlichen Emissionsreduktionen wird dieses Ziel nur durch den weltweiten Einsatz von Lösungen zur CO2-Entfernung möglich sein - und zwar im Umfang von Milliarden Tonnen. Neustark ist ein führender Anbieter in diesem schnell wachsenden Markt: Wir haben eine Lösung zur dauerhaften Speicherung von CO2 aus der Luft in recycelten mineralischen Abfällen, wie Abbruchbeton, entwickelt.

LNG-Beschleunigungsgesetz als Blaupause?
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2023)
Terminals zurRegasifizierung von Flüssigerdgas, auch LNGTerminals genannt, machen seit gut einem Jahr in Deutschland (wieder) Schlagzeilen. LNG steht für 'Liquified Natural Gas' - zu Deutsch Flüssigerdgas, also Erdgas, das auf - 162°C heruntergekühlt wird. Das Flüssigerdgas ist gut transportfähig, da das Volumen dabei im Vergleich zum gasförmigen Zustand um das Sechshundertfache reduziert wird. LNG hat den Vorteil, dass es ohne Pipelines, mithilfe von Schiffen, nach Deutschland transportiert werden kann.Mit LNG-Terminals kann das LNG zurück in Erdgas umgewandelt werden.

Login

Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de
 

Innovationen
im Bereich Biogas
präsentiert von:
 

und: