Bioenergieland Meckenburg-Vorpommern 2020 - Von der Vision zur Realität

Weltweit werden derzeit große Anstrengungen unternommen, um den Anteil von Energie aus Biomasse zu steigern. Warum tun wir das?
Zum einen sind es die begrenzten fossilen Ressourcen bei weltweit steigender Nachfrage nach Energie. Zum anderen wird der Ausbau der Bioenergie heute vor allem aber durch die unverkennbaren Anzeichen des Klimawandels wichtiger denn je. Wenn auch der Anteil von Bioenergie immer begrenzt sein wird, so ist es doch ein nennenswerter Anteil, der zur Reduzierung des Treibhauseffektes beiträgt.

Das technische Bioenergiepotenzial für das Jahr 2020 wird in Mecklenburg-Vorpommern auf etwa 69 Petajoule pro Jahr geschätzt. Die tatsächliche Nutzung wird dieses technische Potenzial aber nicht ausschöpfen, da im technishen Potenzial gerade die ökonomischen Belange noch nicht berücksichtit sind. Der Grad der Umsetzung hängt also wesentlich von den Rahmenbedingungen und dem Preisgefüge zwischen fossilen und erneuerbaren Energiequellen ab. Ebenso besteht eine Wechselbeziehung zwischen der Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln und der Nutzung des Bioenergiepotenzials. Es ist davon auszugehen, dass jährlich etwa 40 PJ an Bioenergie in M-V genutzt werden können.
Die Produktion von Bioenergie konkurriert mit der Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln. Es ist also davon auszugehen, dass nicht die gesamte Ackerfläche zur Produktion von Bioenergie genutzt wird. Mecklenburg-Vorpommern wird auch weiterhin ein bedeutender Getreide- und Rapsproduzent bleiben. Die Vermarktungsentscheidung wird auch nicht immer mit der Bestellung getroffen, sondern möglicherweise auch weit nach der Ernte. Es ist einzuschätzen, dass im Jahr 2020 etwa 345.000 ha Ackerfläche wird auch weiterhin dem Anbau von nahrungs- und Futtermitteln vorbehalten bleiben.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 1. Rostocker Bioenergieforum (Oktober 2007)
Seiten: 8
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Andreas Gurgel
Dr. Wolfgang Schumann
 
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Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de
 

 
Tagungsband vom 18. Symposium Bioenergie 2009 / OTTI e.V.