Das Umweltbewusstsein sowohl der öffentlichen Hand als auch der Bevölkerung in Brasilien wird immer sensibler. Die bestehende Umweltsituation kann exemplarisch anhand der Wasserversorgung und Abwassertechnik verdeutlicht werden. Der große Bedarf an Fachpersonal muss durch Ausbildung vor Ort gedeckt werden. Aus dieser Situation heraus entwickelte die Universität Stuttgart, zusammen mit dem Industrieverband von Paraná und einer öffentlichen Universität in Curitiba die Einführung eines Ingenieur-Masterstudiengangs im Umweltbereich in Brasilien.
Durch die wachsende Wirtschaft in Brasilien ist ein verstärktes Interesse an der Umwelt und damit dem Umweltschutz zu beobachten. Das Ausland, darunter auch Deutschland, importierte in den vergangenen Jahren vermehrt Umwelttechnologien nach Brasilien, wobei deren Bedarf bei Weitem noch nicht gedeckt ist und auch in Zukunft der Markt bestehen bleibt. Die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser wird nicht flächendeckend erfüllt. Dies liegt an dem unvollständigen und teilweise maroden Wasserversorgungsnetz aber auch an der fehlenden Wasseraufbereitung. Außerdem dringt, durch die geringen Anschlussgrade bei der Abwasserableitung, auch verschmutztes Wasser in die Trinkwasserressourcen ein und erschwert damit eine zuverlässige Versorgung. Das anfallende Abwasser wird lediglich zu einem geringen Anteil behandelt und gelangt oft ungeklärt in die Vorfluter. Die bestehenden Abwasser be handlungs anlagen sind vorrangig für die Kohlenstoffelimination ausgelegt, einer Eutrophierung wird somit nur in den wenigsten Fällen vorgebeugt. Sie werden oft nur unzureichend kontrolliert und entsprechen damit nicht immer dem Stand des Möglichen. Die beschriebene Situation in der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung macht exemplarisch den anhaltenden Handlungsbedarf und die auch in Zukunft bestehende Forderung nach Fachkräften im Umweltsektor deutlich.
Copyright: | © DIV Deutscher Industrieverlag GmbH / Vulkan-Verlag GmbH |
Quelle: | GWF 10/2008 (Oktober 2008) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 5,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Daniela Neuffer Dr.-Ing. Uwe Menzel |
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