Teil 1: Erstellung eines innovativen Prognosemodells für HAMBURG WASSER
In den letzten 30 Jahren war ein klarer Trend zu einem rationelleren Umgang mit Trinkwasser festzustellen. Der damit verbundene Rückgang des spezifischen Wasserbedarfs ist im Wesentlichen auf die Faktoren Wohnungswasserzähler, Wohnungsmodernisierung und Sanitärausstattung, Haushaltsgeräte, Haushaltsgröße, demografische Entwicklung, spezifische Wohnfläche, Gartenfläche und Sparverhalten der Kunden zurückzuführen. Die entscheidende Frage für das Prognosemodell ist, wie intensiv diese Faktoren in der Zukunft wirksam sein werden. Ein wichtiges Ergebnis der Studie zur Wasserbedarfs prognose ist, dass sich die Wirkung dieser Faktoren (im Sinne eines Rückgangs des Wasserbedarfs) zukünftig deutlich abschwächen wird. Der spezifische Wasserbedarf im Haushalt wird bis 2030 auf 102 l pro Einwohner und Tag sinken. Der Rückgang des Haushaltswasserbedarfs lag bisher durchschnittlich bei 1 % pro Jahr. Er schwächt sich künftig auf 0,3 % pro Jahr ab. Die unterschiedliche Entwicklung der Einwohnerzahlen in den einzelnen Stadtteilen und Gemeinden des Umlandes wird im Prognosemodell berücksichtigt. Für den Bereich Gewerbe und Dienstleistungen wird mit einer Zunahme des Wasserbedarfs bis 2030 um 8,2 % gerechnet. Für die Industrie und andere Nicht-Haushaltskunden wird dagegen mit keinen relevanten Veränderungen gerechnet. Das Prognosemodell liefert Werte für den mittleren Wasserbedarf. Abweichungen von dieser mittleren Entwicklung des Wasserbedarfs werden durch die unterschiedliche Witterung in einzelnen Jahren verursacht. Die durch die Grundstückbewässerung in Folge extremer Witterungsverläufe verursachten Schwankungen des Wasserbedarfs von bis zu 4,6 % nach oben wie unten, treten jedoch nur in einzelnen Jahren auf.
Copyright: | © DIV Deutscher Industrieverlag GmbH |
Quelle: | GWF 10/2008 (Oktober 2008) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 6,00 |
Autor: | Dipl.-Geol. Dr. rer. nat Jörg Grossmann Dipl.-Ing. Helmut Hofmann |
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