Alternativen zur Oberflächenabdichtung von Deponien

Wie nachhaltig ist der Regelaufbau der Deponieoberflächendichtung
gemäß Deponieverordnung?

Seit dem 01.08. des Jahres 2002 befindet sich die von der Bundesregierung beschlossene Deponieverordnung (DepV) in Kraft. Diese sieht vor, die Oberfläche stillgelegter Hausmülldeponien mit einem spezifischen Schichtenaufbau abzudichten. Wie dieser Regelaufbau auszusehen hat, ist in Anhang 1, Nr. 2 der DepV festgelegt und orientiert sich an den schon zuvor nach der TASi geltenden Anforderungen.

Damit trifft die Deponieverordnung Festlegungen, zu denen inhaltlich gesehen Alternativen aufgezeigt werden sollten, da berechtigte Zweifel bezüglich der Nachhaltigkeit, der generellen Notwendigkeit und der ökonomischen Effizienz der vorgeschlagenen Regel-Oberflächenabdichtung angemeldet werden können. Fraglich ist z.B. ihre physikalische nachhaltige Zuverlässigkeit, ihre Machbarkeit bei gegebenen Deponiebedingungen (z.B. partielle Steillagen) sowie ihre Sinnhaftigkeit unter allen deponiespezifischen Randbedingungen.

Diese offenen bzw. nur in Teilen gelösten Aspekte werden überlagert von einem Zielkonflikt der Vorgehensweise nach Beendigung des Ablagerungsbetriebes. Eine überwiegende Mehrheit der Deponiebetreiber strebt eine maximierte Deponiegasnutzung nach Deponieabschluss an, welche durchaus zehn Jahre und darüber hinaus andauern kann. Da die Optimierung der Deponiegasproduktion die Zufuhr von Wasser in den Deponiekörper erforderlich macht, stellt sich die Frage, wie dieser betriebliche Ansatz mit den Zielen der Deponieverordnung in Einklang zu bringen ist. Sollte man bezogen auf diesen Zielkonflikt für den genannten Zeitraum den Deponiekörper unterhalb der Oberflächendichtung bewässern? Sollte man die Deponieoberfläche für diesen Zeitraum offen lassen oder sogar offen lassen und zusätzlich beregnen, sofern die maximale Deponiegasproduktion dies erforderlich macht?



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 4. Staßfurter Abfall- und Energieforum-2003 (November 2003)
Seiten: 16
Preis: € 8,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. habil Klaus Wiemer
Dr. Dirk Behling
Prof. Dr. habil. Stefan A. Gäth
Prof. Dr. Helge Schmeisky
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'