Der ZAB betreibt am Standort Niederlehme eine Anlage zur Behandlung von Restabfällen nach dem Prinzip der mechanisch-biologischen Stabilisierung. Der Abfall wird mit zwei automatisierten Kransystemen zunächst einer Zerkleinerung und dann der biologischen Trocknung in Rotteboxen zugeführt. Der Rotte- und Trocknungsprozess erstreckt sich in der Regel über sieben Tage in einem Temperaturbereich von 50 bis 60oC. Die im Abfall enthaltene Feuchtigkeit geht dabei in den Luftstrom über, der das Rottegut ständig von unten nach oben durchströmt.
Die Kompostierung von Bioabfall ist mit einem erheblichen Energieverlust verbunden, da die freiwerdenden Wärmemengen an die Umgebung abgegeben werden. Das beim biologischen Abbau entstehende CO2 gelangt somit ohne weitere Energienutzung in die Atmosphäre. In der bestehenden Anlage des Zweckverbandes Abfallbehandlung Nuthe-Spree (ZAB) zur mechanisch-biologischen Stabilisierung (MBS) wurde der Nachweis der technischen Machbarkeit zur Herstellung von Biomasse-Brennstoff aus Bioabfall und Grünschnitt ein Großversuch durchgeführt. Durch die biologische Trocknung wurde die Feuchtigkeit von 55 % auf 24 Masse-% reduziert. Die getrocknete Biomasse wurde durch eine Kombination von Siebung- und Sichtungsstufen aufbereitet. Dieser Biomasse-Brennstoff wurde dann zur CO2-neutralen Energiegewinnung in einem Biomassekraftwerk eingesetzt. Durch den hohen Feinanteil lag der Aschegehalt bei über 30 Masse-% TS und damit mehr als doppelt so hoch wie bei Altholz. Durch eine Ergänzung der Aufbereitungstechnik ist eine Reduzierung des Aschegehaltes im Brennstoff möglich.
| Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement |
| Quelle: | 69. Symposium 2008 (September 2008) |
| Seiten: | 9 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Holger Lingk Dipl.- Ing. Manfred Kanthak |
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