Die Vergärungsanlage Rostock

Die Vergärung von Bioabfällen in technischen Fermentern kann inzwischen zu den etablierten Verfahren gerechnet werden. Dieses Verfahren stellt sicherlich den derzeit ökologisch sowie ökonomisch sinnvollsten Weg dar, die Energie im Bioabfall zu nutzen. Der nächste Schritt muss es nun sein, auch die Energie des Bioabfalls im Hausmüll zu erschließen. Hierbei ist es sehr hilfreich, dass bei der Formulierung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) eine weite Definition des Begriffes "Erneuerbare Energie" gewählt wurde. Damit ist das Biogas aus den Hausmüllvergärungsanlagen in gleicher Weise wie das Gas aus den Biogasanlagen vom Grundsatz her EEG-konform.

Die Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft mbH Rostock betreibt seit 2005 eine Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA) für Siedlungsabfälle. Zur Erhöhung der Kapazität und zur besseren Nutzung der Energie von biogenen Reststoffen wurde die MBA um eine Vergärungsanlage erweitert. Die Anlage ist für einen Durchsatz von 40.000 Mg/a ausgelegt. Den Auftrag zum Bau der Vergärungsanlage erhielt Firma Küttner GmbH & Co. KG, Essen. Die Anlagentechnik beruht auf einem Verfahren der schweizerischen Firma Kompogas AG. Zusammen mit dem Ingenieurbüro Birkhahn & Nolte gelang es, das Genehmigungsverfahren sehr schnell und erfolgreich durchzuführen. Ebenso zügig konnten die Montage sowie die Inbetriebnahme der Vergärungsanlage abgeschlossen werden. Nach erfolgreichem Probebetrieb und Leistungstest wurde die Anlage im Juli 2008 von der EVG übernommen. Der Betrieb der Vergärungsanlage zeigte, dass sehr hohe Biogas-Ausbeuten erzielt werden. Daher wird das Blockheizkraftwerk kurzfristig um einen dritten Gasmotor ergänzt.



Copyright: © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement
Quelle: 69. Symposium 2008 (September 2008)
Seiten: 8
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Michael Mayer
Peter Storp
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'