Grundlagen für die hydraulische und statische Bemessung von wasser- und luftgefüllten Schlauchwehren

Schlauchwehre besitzen bei Bau, Betrieb und Instandhaltung wirtschaftliche Vorteile gegenüber Stahlwasserbauverschlüssen, weshalb dieser Wehrtyp in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen hat. In diesem Beitrag werden die Grundlagen für die hydraulische Bemessung vorgestellt, welche das Ergebnis umfangreicher Modelluntersuchungen zur Überströmungscharakteristik und zur Schwingungsempfindlichkeit sind. Bei der statischen Bemessung geht es neben der Berechnung der Membrankräfte auch um die Eignung analytischer Verfahren zur Bestimmung der Schlauchgeometrie.

Mit Hilfe von systematischen Untersuchungen an physikalischen Modellen wurde gezeigt, dass Schlauchwehre ab einer bestimmten Überströmungshöhe zu Resonanzschwingungen angeregt werden können. Durch Abhilfemaßnahmen können diese vermieden oder erheblich reduziert werden. Eine Störkörperreihe erwies sich als wirkungsvolle Alternative zu einem Deflektor. Störkörper wurden erstmalig an den beiden Anlagen in Marklendorf und Bahnitz realisiert. Aufgrund der geringeren Masse neigen luftgefüllte Schlauch-wehre generell eher zu Schwingungen. Der maßgebende Zustand für die statische Bemessung ist der Fall, dass der Schlauchkörper nicht überströmt wird: Die Differenz von Außen- und Innendruck entlang der Schlauchmembran ist dann am größten. Für viele Anwendungsfälle können damit Geometrie und Membrankraft in Abhängigkeit von Innendruck, Schlauchumfang, Ober- und Unterwasserstand sowie Befestigungsabstand berechnet und in Form von dimensionslosen Bemessungsdiagrammen dargestellt werden. Während die Lastabtragung bei Schlauchwehren in Feldmitte im Wesentlichen in Umfangsrichtung erfolgt, entstehen im Anschluss an die Wehrpfeiler bzw. -wangen Falten und dadurch zweiaxiale Spannungszustände.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser Wirtschaft 03 / 2008 (März 2008)
Seiten: 6
Preis: € 10,90
Autor: Dr.-ing. Michael Gebhardt
BDir Bernhard Kemnitz
Prof. Dr.-Ing. Franz Nestmann
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'