Strategien zur bedarfsorientierten Kanalreinigung

Abwasserentsorgung â–  Für jeden Netzbetreiber ist die Kanalreinigung eine kostenintensive Angelegenheit. Viele Netzbetreiber reinigen ihre Kanäle nach der Präventivstrategie alle zwei Jahre komplett oder häufiger, unabhängig von der Ablagerungssituation im Kanal. So wird oft zu viel beziehungsweise an falschen Stellen gereinigt. Vor dem Hintergrund eines wachsenden Kostendrucks streben viele Netzbetreiber daher verstärkt an, das Kanalnetz nicht mehr in grundsätzlich festgelegten Intervallen, sondern angepasst nach Bedarf zu reinigen. Den Betreibern öffentlicher Abwassernetze werden nun praxisorientierte Empfehlungen zur Entwicklung, Umsetzung und Nachverfolgung angepasster Reinigungsstrategien zur Verfügung gestellt.

Netzbetreiber können Spülpläne und Reinigungsintervalle selbst festlegen, denn hier setzt der Gesetzgeber bundesweit in sämtlichen Eigenkontrollverordnungen der Länder auf Selbstverantwortung. Es sollten jedoch Konzepte bzw. Reinigungsstrategien dahinterstehen, welche die jeweilige Netzsituation, die gewachsenen Betriebserfahrungen sowie das Leistungsvermögen der Reinigungssysteme berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund hat das IKT in verschiedenen Forschungsprojekten zur Kanalreinigung wichtige Betreibererfahrungen ausgewertet ([1-7]). In dem zuletzt abgeschlossenen Forschungsprojekt 'Kanalreinigung - Düsen, Drücke, Hochdruckstrahlen" [6] wurden dabei auch die technischen Anwendungsparameter der Reinigungspraxis überprüft. Die Ergebnisse stehen seit Juli 2005 im Internet unter www.ikt.de zum Herunterladen bereit. Auf Basis dieser Ergebnisse wurde das aktuell laufende Forschungsprojekt zur Planung und Organisation der Kanalreinigung [7] angestoßen.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 6 - 2008 (Juni 2008)
Seiten: 4
Preis: € 4,00 Kostenlos für Premium Mitglieder
Autor: Dipl.-Ing. Marco Schlüter
Bernd Hellweg
 
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