Große Durchflüsse in Fischaufstiegsanlagen, die zur verbesserten Auffindbarkeit gefordert werden, ergeben bei der Bemessung große Bauwerke und bedingen einen Verlust bei der Stromerzeugung. Die vorgestellte Lockstromverstärkung erzeugt für den Fisch einen starken Lockstrom, indem im Unterwasser des Kraftwerks eine Zirkulation in Gang gesetzt wird. In einer Pilotanlage in Villach (Drau) ist der so verstärkte Ausfluss aus dem Fischpass viermal so groß wie der aus dem Oberwasser der Wasserkraftanlage entnommene Wasserstrom.
Bei der Auslegung von Fischpässen geht man davon aus, dass die Einstiege von Fischaufstiegsanlagen von den Fischen um so besser auffindbar sind, je größer der Durchfluss in Relation zu einem konkurrierenden Durchfluss, z. B. aus einer Turbine, ist. Deshalb wird von der Wasserbehörde beispielsweise ein Durchfluss in der Fischaufstiegsanlagen von mehreren Prozent der konkurrierenden Strömung gefordert. Je nach Schluckvermögen der benachbarten Wasserkraftanlage können dabei leicht Durchflüsse von mehreren 100 l/s herauskommen. Nun ist es in vielen Fällen problematisch, den gesamten Fischpass für diesen Durchfluss auszulegen, da zur Aufrechterhaltung günstiger Bedingungen für die Durchwanderbarkeit die Abmessungen des Fischpasses unwirtschaftlich groß würden. Oft reicht auch der vorhandene Platz nicht zur Eingliederung eines für den gesamten Durchfluss bemessenen Fischpasses aus. Nicht zuletzt geht der geforderte Durchfluss der Turbine für die Stromerzeugung verloren.
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| Quelle: | Wasser Wirtschaft 06 / 2008 (Juni 2008) | 
| Seiten: | 3 | 
| Preis: | € 10,90 | 
| Autor: | Dr.-Ing. Reinhard Hassinger | 
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