Die Laufverlängerung, die Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit und die Schaffung von Retentionsräumen können durch einengende Infrastruktur und Altlasten in der Aue konfliktbeladen sein. Lösungen zur Gewässerrenaturierung sind dennoch möglich.
Gerade in dicht besiedelten Gebieten mit einer zu schützenden Infrastruktur sind Renaturierungsmaßnahmen an Gewässern auch in Bereichen wünschenswert, die eine deutliche Laufverlagerung nicht zulassen. Am Beispiel des vorgestellten Projekts wird deutlich, dass eine aufwändige Renaturierung trotz konfliktreicher Ausgangspositionen die Zielsetzung der Laufverlängerung, der Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit und der Schaffung von Retentionsraum vollständig erfüllt. Der Umgang mit Bodenbelastungen in Auen hat in diesem Fall gezeigt, dass der zunächst als problematisch angesehene Schwermetallaustrag durch begrenzte technische Maßnahmen im Rahmen eines Sanierungsplans beherrschbar ist. Nicht sanierbare Altlasten konnten im Gelände stabil gesichert werden. Für die Biotopentwicklung hat sich vor allem die großflächige Tieferlegung der Aue bewährt, die eine amphibische Landschaft mit beginnender Auflösung der Grenzen zwischen Land, fließendem und stehendem Wasser entstehen lässt.Eine differenzierte Erosionssicherung, welche den unterschiedlichen Wasserangriff an Prall- und Gleitufer berücksichtigt und aus natürlich vorkommendem Steinmaterial besteht, gewährleistet in Teilbereichen den Schutz der öffentlichen Infrastruktur, der angrenzenden Reitanlage und einer verbleibenden Altlast.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall (07/2008) (Juli 2008) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Helmut Berg Ulrich Lieser Thomas Meurer Dipl.-Biol. U. Haese |
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