Pech und Schwefel

Bei der Entsorgung teerhaltiger Asphalte setzen die Niederlande auf eine thermische Lösung

Im Straßenbau wurde Teer sehr lange als Bindemittel verwendet. So wurde in den Niederlanden seit etwa 1960 Kohlenteer in Trag- und Deckschichten beim Straßenbau eingesetzt. Teer gilt als krebserregend, insbesondere aufgrund seines Gehaltes an krebserzeugenden Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK, auch PAH, polycyclic aromatic hydrocarbons). Aufgrund des Krebsrisikos für die Beschäftigten wurde das Arbeiten mit Teer in den Niederlanden im Jahre 1991, in Deutschland 1993 verboten. Da der Einsatz von Teer weitestgehend verboten ist, stellt er heute in erster Linie ein Altlastenproblem dar. Unter gewissen Bedingungen war es (und ist es in Deutschland noch immer) gestattet, Straßenaufbrüche mit teerhaltigem Asphalt wieder zu verwenden. Dieser Teer ist noch immer im Straßenbestand vorhanden und wird bei Sanierungsmaßnahmen auch wieder verbaut. In den Niederlanden wurde eine Lösung gefunden, wie der krebserregende Teer zerstört und zugleich wertvolle mineralische Ressourcen einer erneuten Nutzung zugeführt werden können.



Copyright: © Rhombos-Verlag
Quelle: RECYCLINGPOTENZIALE IN EUROPA (Juni 2008)
Seiten: 8
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Willem Willart
Dr. Barbara Zeschmar-Lahl
 
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