Trotz deutlich erkennbarer Schwächen und der erheblichen Aufwendungen ist die Regelabdichtung für größere Deponien eine zum aktuellen Zeitpunkt praktikable Lösung, um vor allem die Probleme der Sickerwasseremission zu beherrschen.
Konventionelle Oberflächenabdichtungssysteme von Deponien haben die Funktion, das Eintreten von Sickerwasser in den Deponiekörper zu verhindern. Im Gegensatz zur abdichtenden Konservierung des Schadstoffpotentials durch die Regelabdichtung kommt gerade für kleinere Deponien mit geringem Gefährdungspotential eine in-situ-Stabilisierung als nachhaltige Alternative in Betracht. Dabei werden die Schadstoffemissionen nicht vollständig unterbunden, sondern gezielt gesteuert um durch Nutzung der natürlichen Selbstreinigungs- potentiale langfristig eine Wiedereingliederung des Deponiekörpers in den natürlichen Stoffkreislauf zu gewährleisten. Eine wesentliche Maßnahme dabei stellt die biologisch aktivierte Oberflächenabdichtung dar. Eine solche Abdichtung soll den Wassereintritt gezielt reduzieren, aber nicht vollständig unterbinden. Gleichzeitig wird ein freier Gasaustritt aus dem Deponiekörper angestrebt. Eine mit methanotrophen Bakterien biologisch aktivierte und mit Sauerstoff angereicherte Schicht sorgt in einem solchen System für die weitgehend vollständige Umwandlung des freigesetzten Methans in CO2. Die für die biologische Methanoxidation notwendige kontinuierliche Sauerstoffbereitstellung in einer für den Stoffumsatz geeigneten Tiefe der Abdeckung kann durch geeignete Konstruktion der Oberflächenabdeckung gewährleistet werden. Durch Auswahl geeigneter Materialien und entsprechende konstruktive Maßnahmen kann mit einer optimierten Oberflächenabdeckung auch der Wasserhaushalt des Deponiekörpers gesteuert werden.
| Copyright: | © Förderverein KUMAS e.V. |
| Quelle: | 2008 (Juni 2008) |
| Seiten: | 13 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Prof. Dr. rer. nat. habil. Marion Martienssen |
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