Trotz deutlich erkennbarer Schwächen und der erheblichen Aufwendungen ist die Regelabdichtung für größere Deponien eine zum aktuellen Zeitpunkt praktikable Lösung, um vor allem die Probleme der Sickerwasseremission zu beherrschen.
Konventionelle Oberflächenabdichtungssysteme von Deponien haben die Funktion, das Eintreten von Sickerwasser in den Deponiekörper zu verhindern. Im Gegensatz zur abdichtenden Konservierung des Schadstoffpotentials durch die Regelabdichtung kommt gerade für kleinere Deponien mit geringem Gefährdungspotential eine in-situ-Stabilisierung als nachhaltige Alternative in Betracht. Dabei werden die Schadstoffemissionen nicht vollständig unterbunden, sondern gezielt gesteuert um durch Nutzung der natürlichen Selbstreinigungs- potentiale langfristig eine Wiedereingliederung des Deponiekörpers in den natürlichen Stoffkreislauf zu gewährleisten. Eine wesentliche Maßnahme dabei stellt die biologisch aktivierte Oberflächenabdichtung dar. Eine solche Abdichtung soll den Wassereintritt gezielt reduzieren, aber nicht vollständig unterbinden. Gleichzeitig wird ein freier Gasaustritt aus dem Deponiekörper angestrebt. Eine mit methanotrophen Bakterien biologisch aktivierte und mit Sauerstoff angereicherte Schicht sorgt in einem solchen System für die weitgehend vollständige Umwandlung des freigesetzten Methans in CO2. Die für die biologische Methanoxidation notwendige kontinuierliche Sauerstoffbereitstellung in einer für den Stoffumsatz geeigneten Tiefe der Abdeckung kann durch geeignete Konstruktion der Oberflächenabdeckung gewährleistet werden. Durch Auswahl geeigneter Materialien und entsprechende konstruktive Maßnahmen kann mit einer optimierten Oberflächenabdeckung auch der Wasserhaushalt des Deponiekörpers gesteuert werden.
Copyright: | © Förderverein KUMAS e.V. |
Quelle: | 2008 (Juni 2008) |
Seiten: | 13 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr. rer. nat. habil. Marion Martienssen |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.