Die Aussicht von der Baustelle Isséane überrascht. Hat man von hier aus doch den direkten Blick auf das Wahrzeichen von Paris, den Eiffelturm. Issy-les- Moulineaux liegt im Südwesten von Paris, nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Die zum Arc de Seine gehörende Kommune ist mit geschätzten 62.000 Einwohnern eine der am dichtesten besiedelten Gemeinden Europas.
Eine Herkulesaufgabe findet mit dem Start des regulären Müllbetriebes ihr vorläufiges Ende. Der mutige Schritt des Syctom von Paris und Umgebung, mit einer Großanlage in städtischem Gebiet, aber unter Einhaltung strenger Umweltauflagen, die Entsorgung dort zu erledigen wo sie anfällt, setzt europaweit Maßstäbe und hat bereits Fachbesucher aus vier Kontinenten angelockt. Müll als Ressourcen schonenden Energieträger dort einzusetzen wo er schon vorhanden ist, führt lokal zu weniger Emissionen und gibt der Bevölkerung ein Stück weit das Gefühl die Abhängigkeit bei der Bereitstellung von Energie reduzieren zu können. Das Beispiel zeigt, dass unter frühem Einbezug der lokalen Politiker und der betroffenen Bevölkerung eine für die Abfallverwertung sinnvolle Lösung auch in sensiblen Gegenden möglich ist. Glücklicherweise haben nicht alle Neubauten mit den bautechnischen Widerwärtigkeiten von Issy zu kämpfen, für Neuanlagen kann das Projekt aber trotzdem in vielen Punkten als modellhaft bezeichnet werden. Die dauernde und umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit ist zwar mit Kosten verbunden, macht die Isséane aber zum regelmäßigen positiven Gesprächsthema in einer Branche, die kaum von einem Bonus für etwas Gutes dazustehen, profitieren kann.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
Quelle: | Energie aus Abfall 4 (2008) (Mai 2008) |
Seiten: | 17 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Matthias Baur |
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