Für die durch die europäische Deponierichtlinie geforderte Behandlung von Restabfällen vor der Deponierung wurde in Deutschland die mechanisch-biologische Restabfallbehandlung zusätzlich zu etablierten thermischen Verfahren mit der im Jahr 2001 verabschiedeten Verordnung über die umweltverträgliche Ablagerung von Siedlungsabfällen und über biologische Abfallbehandlungsanlagen zugelassen. Dabei stellt die aerob-biologische Behandlung von Restabfällen, die sogenannte Restabfallrotte, einen wichtigen Teilprozess in mechanisch-biologischen Verfahrenskonzepten dar.
Während der Restabfallrotte entstehen gasförmige Emissionen und Abwässer, z. B. in Form von Sickerwässern. Sickerwässer können mit organischen Substanzen, Salzen und Schwermetallionen belastet sein. Zur Minimierung des Volumenstroms und der Schadstofffrachten von Sickerwässern fordert die oben genannte Verordnung in Artikel 3 (Verordnung zur Änderung der Abwasserverordnung, Anhang 23, Teil B) eine prozessinterne Kreislaufführung und Mehrfachnutzung. Da in der Literatur kaum Angaben zu den Auswirkungen des Sickerwasserkreislaufs auf die Restabfallrotte und die Sickerwassereigenschaften zum Zeitpunkt der Bearbeitung der vorliegenden Arbeit vorhanden waren, wurden die zugrunde liegenden Prozesse mit einem Versuchslysimeter (Abbildung 1) aus ca. 36 Mg frischer Restabfälle untersucht. Hierbei fungierten die rottenden Restabfälle als biologisch und chemisch aktiver Festbettbiofilter, auf den die gebildeten Sickerwässer zurückgeführt wurden. Zur Beurteilung des Rotteprozesses wurden im Lysimeter während der einjährigen Versuchsdurchführung die Rottetemperaturen sowie die Konzentrationen der Gase Kohlenstoffdioxid, Sauerstoff und Methan gemessen.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 20. Kasseler Abfallforum-2008 (April 2008) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 3,50 |
Autor: | Dr.-Ing. Peter Degener |
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