Über professionell hergestellte Komposte und ihren nachhaltigen Einsatz in der Landwirtschaft liegen auf Grund der inzwischen langjährigen Erfahrungen belastbare Erkenntnisse ihrer Wirkungen auf die Bodenfruchtbarkeit vor. Zur Eignung von Gärprodukten, den organischen Rückständen von Biogasanlagen, als Düngemittel für die landwirtschaftliche Pflanzenproduktion ist dagegen auf Grund ihrer erst in den letzten Jahren zunehmenden Bedeutung noch relativ wenig bekannt. Die vorliegende Studie will dazu erste Ergebnisse vorstellen, Vergleiche mit Komposten anstellen und diskutieren sowie erste praktische Schlussfolgerungen ableiten.
Der Vorteil der Kompostanwendung in der Pflanzenproduktion besteht vorrangig in der guten Humuswirkung. Durch die erhebliche Zufuhr an organischer Substanz wird die Humusbilanz auch unter ungünstigen Bedingungen (z. B. suboptimale Humusgehalte) positiv beeinflusst. Das hat vielfältige Wirkungen auf die Bodenfruchtbarkeit, vor allem die Bodenstruktur, den Wasserhaushalt und die Bodenbiologie. Die Phosphor- und Kaliumzufuhren mit Kompostgaben werden mittelfristig voll düngwirksam und können eine Grunddüngung ersetzen. Die Magnesium- und vor allem die Stickstoffzufuhr tragen dagegen kaum zur Düngung bei. Bei den Gärprodukten steht, im Unterschied zu Komposten, die Düngewirkung der Nährstoffzufuhren eindeutig im Vordergrund. Ähnlich wie bei Gülle sind die Nährstoffe weitgehend gelöst und gut pflanzenverfügbar. Der Beitrag zur Humusbilanz ist dagegen geringer als bei Komposten.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 20. Kasseler Abfallforum-2008 (April 2008) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Dr. Rainer Kluge |
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