Die Trinkwassergewinnung in Festgesteinsgebieten ist vielfach mit technischen, hydrogeologischen und damit auch wirtschaftlichen Unsicherheiten verbunden. Als ökologisch ungünstig sind die großen punktuellen Grundwasserabsenkungen bei mangelhafter Erschließung des wasserführenden Trennflächengefüges durch Vertikalfilterbrunnen zu sehen. Ein durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördertes Forschungsprojekt sollte aufzeigen, wie eine optimierte Wassergewinnung in Festgesteinsgebieten durch abgelenkte Brunnenbohrungen erreicht werden kann.
Die potenziellen ökologischen Vorteile abgelenkter Brunnenbohrungen gegenüber den in Festgesteinsgebieten bisher üblichen Vertikalfilterbrunnen sind auf Basis der durchgeführten theoretischen Überlegungen und numerischen Experimente als sehr beträchtlich einzustufen. Der entscheidende Vorteil abgelenkter Brunnenbohrungen ist hierbei in der numerisch nachgewiesenen geringeren punktuellen Grundwasserabsenkung während hydraulischer Tests und vor allem dem Regelbetrieb und so einer gesteigerten spezifischen Ergiebigkeit zu sehen, wie dies im Übrigen auch schon von den allerdings extrem aufwendigen und im tiefen Festgestein nicht realisierbaren Horizontalfilterbrunnen bekannt ist. Dies setzt eine optimale Anpassung des Bohrlochverlaufs an das gegebene Trennflächengefüge voraus. Sämtliche Aspekte des Brunnenausbaus müssen an die speziellen Anforderungen, die sich einerseits aus dem Einsatz im Festgestein, andererseits aus den Abweichungen von der Lotrechten ergeben, abgestimmt werden. Dies erscheint, wie eines der Ergebnisse des Forschungsprojektes zeigt, nach dem Stand der Technik als möglich. In naher Zukunft ist eine realstabsmäßige, beispielhafte Praxisanwendung geplant, um die Richtigkeit und Eignung der bisher theoretisch entwickelten und numerischen geprüften Ansätze auch im praktischen Einsatz zu belegen.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 4 - 2008 (April 2008) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 4,00 Kostenlos für Premium Mitglieder |
Autor: | Dr. Till Hagedorn-Rubbert Professor Dr. habil. Christoph Treskatis Prof. Dr. Jürgen Wagner Dipl.-Geol. Burkhardt Schulz |
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