Aufbereitungstechnik im Wandel

Mit dem inzwischen in den meisten Bereichen der Abfallwirtschaft vollzogenen Übergang zur Kreislaufwirtschaft hat die mechanische Aufbereitung von Abfallgemischen in der BRD eine weite Verbreitung gefunden. So werden „leichte“ Massenabfälle wie Siedlungsabfall, Gewerbeabfälle, Verpackungsabfälle und biomassereiche Stoffströme in großem Umfang in mehr oder weniger automatisierten Aufbereitungsanlagen, mechanischen Prozessen von der Zerkleinerung bis zur Trennung nach unterschiedlichen Kriterien unterzogen. Die Nachfrage nach verfahrenstechnischen Lösungen mit Zielsetzungen wie hohem Ausbringen oder hoher Reinheit einzelner Produkte hat zu einem sehr guten Kenntnis- und Erfahrungsstand beigetragen sowie zu neuen oder stark verbesserten technischen Lösungen geführt.

Die im Recycling von Abfällen eingesetzte Aufbereitungstechnik hat eine bedeutende Weiterentwicklung erfahren und diese ist noch nicht abgeschlossen. Die ständig erweiterten Aufgabenstellungen führen zu der für jede technische Entwicklung notwendigen Nachfrage, so dass auch in den kommenden Jahren mit weiteren Neuentwicklungen und verbesserten Anwendungen zu rechnen sein wird. Dies gilt insbesondere für den Bereich der sensorgestützten Sortiertechnik, deren Potenzial für die Abfallaufbereitung noch nicht ausgeschöpft ist. Von besonderem Interesse erscheint eine Verbindung dieser Einzelkornsortiertechnik mit einer Qualitätssicherung, was betrieblich mit kurzen Reaktionszeiten in Prozesssteuerung münden könnte. Die vorbereitende Konditionierung von Stoffströmen vor Aufgabe auf anspruchsvolle Sortierprozesse ist bislang zu wenig beachtet worden. Hier muss in Zukunft deutlich mehr für eine an Produktionsverhältnissen orientierte Vergleichmäßigung von Betriebsbedingungen gesorgt werden, wenn der Sprung von der Abfallbehandlung zur Sekundärrohstoffproduktion gelingen soll.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 20. Kasseler Abfallforum-2008 (April 2008)
Seiten: 12
Preis: € 6,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Thomas Pretz
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'